27.11.2019
Fachkräfte in Pflegeheimen erkennen Mangelernährung häufig, indem sie den Umfang von Armen oder Waden der älteren Menschen messen. Jetzt hat ein Forscherteam des Universitätsklinikums Miguel Servet in Saragossa ein anderes Körperteil gefunden, das als Referenz dienen kann: Den Hals.
Ein Halsumfang, der geringer als 37,8 cm bei Männern und 35,2 cm bei Frauen ist, weist auf eine mögliche Mangelernährung hin. Dies haben Forscher anhand der Daten von 352 Senioren mit einem Durchschnittsalter von 83 Jahren aus fünf Seniorenheimen in Saragossa herausgefunden. Sie haben die Halsumfänge mit Ergebnissen aus einem Ernährungsfragebogen abgeglichen, der häufig verwendet wird, um unterernährte ältere Menschen oder Personen mit einem Risiko für Mangelernährung zu identifizieren.
Der Umfang des Halses sowie der Wade konnte demnach eine Mangelernährung am besten prognostizieren. In der Studie waren 48,3 Prozent der Frauen und 45,5 Prozent der Männer betroffen. Studienautorin Beatriz Lardiés gibt aber zu bedenken: „Eine Mangelernährung kann nicht mit einem einzigen Parameter wie dem Umfang der Wade oder dem Umfang des Arms festgestellt werden, sie können aber zur Diagnose beitragen.“
Wenn ein Hinweis auf Mangelernährung erkannt wird, ist es erforderlich, eine vollständige Ernährungsbewertung durchzuführen und andere klinische und analytische Parameter zu berücksichtigen, um zu überprüfen, ob es sich wirklich um eine unterernährte Person handelt. Wenn dies der Fall ist, müssen unverzüglich Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
ZOU