28.06.2017
Befindet sich das Handy in Reichweite, wirkt sich das negativ auf die geistige Leistungsfähigkeit aus – und zwar sogar dann, wenn es ausgeschaltet ist. Dies berichten US-Forscher, die untersucht hatten, welchen Einfluss die Anwesenheit eines Handys auf die Gehirnkapazität seines Nutzers hat.
Um dies zu testen, hatten die Forscher Experimente mit fast 800 Smartphone-Nutzern durchgeführt. Diese sollten eine Reihe von Tests am Computer durchführen, die ihre volle Aufmerksamkeit erforderten und mit denen ihre kognitive Kapazität gemessen wurde - also die Fähigkeit des Gehirns, Daten aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Teilnehmer sollten zudem ihr Smartphone stumm schalten und entweder auf den Schreibtisch mit der Oberfläche nach unten legen, in eine Tasche stecken oder in einen anderen Raum platzieren. Es zeigte sich, dass Teilnehmer, deren Smartphone im Nebenraum lag, bei den Tests deutlich besser abschnitten als Teilnehmer, deren Handy auf dem Tisch oder in der Tasche lag. Dies berichten Adrian Ward und Kollegen von der University of Texas at Austin im Fachblatt Journal of the Association for Consumer Research.
Aus den Experimenten ging hervor, dass es offenbar keine Rolle spielt, ob das Handy an- oder ausgeschaltet ist oder ob es mit der Oberfläche nach oben oder unten auf dem Tisch liegt. Allein das Smartphone in Sicht- oder Reichweite zu haben, verringere die Fähigkeit, sich auf eine Aufgabe zu fokussieren und diese durchzuführen, so die Forscher. Mit hereinkommenden Nachrichten und damit verbundener Ablenkung habe dies nichts zu tun: Allein die Anwesenheit des Handys reduziere die kognitive Kapazität und zwar selbst dann, wenn Menschen das Gefühl haben, sich voll und ganz auf eine Aufgabe zu konzentrieren.
HH