Handyhilfen für Diabetiker

Nachrichten lesen, Tickets buchen oder einfach Spiele spielen: Spätestens mit Einführung der Smartphones ist die Nutzung des Mobiltelefons in fast allen Lebenslagen Realität geworden. Dieser Trend macht auch beim Thema Diabetes nicht Halt.

Frau mit Smartphone
© contrastwerkstatt - Fotolia

Den Blutzucker mit dem iPhone messen? Das geht. Mittlerweile sind die ersten Blutzuckermessgeräte, die sich mit dem iPhone oder iPod touch verbinden lassen, erhältlich. Sie arbeiten mithilfe speziell entwickelter Applikationen, kurz Apps (siehe Kasten).

Wer sein iPhone nicht immer dabei hat, kann zunächst auch nur mit dem Messmodul den Blutzuckerwert bestimmen. Dieser wird im Gerät gespeichert. Sobald das Modul wieder an ein iPhone oder einen iPod touch angeschlossen wird, werden die Werte auf das Apple-Gerät übertragen. Automatisch geschieht das, wenn das Messmodul schon vor der Messung angedockt wurde. Dann erscheint das Ergebnis der Blutzuckerbestimmung direkt auf dem Farbbild-Touchscreen. Je nach Kapazität des Endgerätes lässt sich nun eine nahe - zu unbegrenzte Anzahl von Messwerten speichern.

Kurvig zu mehr Infos

Die App macht es möglich, Blutzuckermesswerte, Kohlenhydratzufuhr und Insulindosierung zu verwalten, auszuwerten und zu verschicken. Zum Beispiel zeigen Auswertungstabellen die einzelnen Messwerte in unterschiedlichen Farben an, um auf Unter- beziehungsweise Überzuckerung aufmerksam zu machen. Kurvendiagramme bieten eine weitere Möglichkeit zur Ansicht der Messwerte. Sie ermöglichen auch, auf einen Blick zu erfassen, ob die Blutzuckerwerte innerhalb eines zuvor festgelegten Zielwertebereichs liegen. Auch Anmerkungen, zum Beispiel »sportliche Betätigung« oder »grippaler Infekt«, können eingefügt werden, um Messergebnisse später besser nachvollziehen zu können.

Leichter in Kontakt bleiben

Mithilfe einer Mitteilungsfunktion lassen sich bestimmte Daten auswählen und per E-Mail versenden. Der Informationsaustausch mit dem Diabetologen oder anderen Ärzten nimmt dadurch plötzlich ganz neue Dimensionen an. Denn nicht nur Patienten, sondern auch Mediziner werden immer mobiler. Über das Smartphone mit dem Arzt zu kommunizieren, beschleunigt und erleichtert den Datenaustausch. Zusätzlich ist es ein gutes Gefühl, selbst in stärkerem Ausmaß aktiv am Diabetesmanagement beteiligt zu sein. Das sollte für einen weiteren Motivationsschub sorgen, was dann auf lange Sicht zu besseren Therapieergebnissen und einer höheren Lebensqualität führen kann.

Apotheker Sven Siebenand

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