29.03.2017
Viele Menschen müssen mehrmals pro Nacht zur Toilette gehen, weil die Blase drückt. Die Ursachen dafür können vielfältig sein: etwa eine überaktive Blase, eine vergrößerte Prostata, Herzschwäche oder Diabetes. Entsprechend vielfältig ist die Therapie. Jetzt fanden Forscher heraus, dass offenbar auch helfen kann, den Salz-Konsum einzuschränken.
In der aktuellen Studie zeigte sich, dass zwischen dem nächtlichen Harndrang und der Menge an Salz, die täglich verzehrt wird, eine Verbindung besteht. Studienteilnehmern, die ihren Kochsalz-Konsum innerhalb von zwölf Wochen von 10,7 Gramm pro Tag auf 8 Gramm senkten, mussten pro Nacht anstatt 2,3-mal nur noch 1,4-mal zur Toilette. Dies berichteten Dr. Matsuo Tomohiro und sein Team von der Nagasaki University in Japan auf einem Kongress der European Society of Urology in London. Im Gegensatz dazu mussten Teilnehmer, die ihren Salz-Konsum von 9,6 Gramm pro Tag auf 11 Gramm steigerten, deutlich häufiger in der Nacht aufs Klo. Der nächtliche Harndrang scheuchte sie statt 2,3-mal pro Nacht sogar 2,7-mal aus dem Bett.
Wie die Forscher in einer Befragung feststellen konnten, führte eine Verringerung des nächtlichen Harndrangs nicht nur zu einem besseren Schlaf, sondern auch zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität. Dies ist nicht zu unterschätzen, denn die nächtlichen Schlafunterbrechungen könnten durchaus andere Probleme wie Stress, Müdigkeit oder Reizbarkeit nach sich ziehen. Außerdem mussten Teilnehmer, die weniger Salz zu sich nahmen, auch tagsüber weniger häufig zur Toilette gehen. Die Ergebnisse müssten nun in weiteren Studien bestätigt werden. Hierzulande empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Jugendlichen und Erwachsenen nicht mehr als sechs Gramm Kochsalz pro Tag zu konsumieren.
HH