09.05.2019
Die Wissenschaftler hatten Fibromyalgie-Patienten in verschiedene Altersgruppen eingeteilt und ihren Langzeit-Blutzuckerwert „HbA1c“ mit dem von gesunden Menschen desselben Alters verglichen. Dabei haben sie festgestellt, dass sich der HbA1c-Spiegel der beiden Gruppen unterschied: Bei etwa der Hälfte der Fibromyalgie-Patienten lag der Wert zwar im Normbereich, war jedoch höher als in der gleichaltrigen Kontrollgruppe.
Der HbA1c-Wert wird als „Langzeitwert“ für die Blutzucker-Kontrolle bei Diabetikern verwendet und ist auch bei Menschen mit einer Diabetes-Vorstufe, bei denen bereits eine Insulinresistenz vorliegt, leicht erhöht. Nachdem die Fibromyalgie-Patienten ein Medikament gegen Insulinresistenz erhielten, den Standardwirkstoff Metformin, reduzierten sich ihre Schmerzen deutlich.
„Frühere Studien haben gezeigt, dass Insulinresistenz eine Fehlfunktion in den kleinen Blutgefäßen des Gehirns verursacht. Da dieses Problem auch bei Fibromyalgie besteht, haben wir untersucht, ob die Insulinresistenz das fehlende Bindeglied bei dieser Erkrankung ist“, sagte Dr. Miguel Pappolla, Professor für Neurologie. „Wir haben gezeigt, dass die meisten – wenn nicht alle – Patienten mit Fibromyalgie durch ihre HbA1c-Spiegel identifiziert werden können.“
Fibromyalgie ist eine der häufigsten chronischen Schmerzerkrankungen. Trotz umfangreicher Forschung ist die Ursache der Fibromyalgie bislang unbekannt. Deshalb gibt es außer schmerzlindernden Medikamenten keine spezifischen Diagnosen oder Therapien. Pappolla glaubt nun, dass die Entdeckung seines Teams zu einer Verschiebung der Behandlung von Fibromyalgie und verwandten Formen chronischer Schmerzen führen könnte.
ZOU