03.07.2015
Dass Sonnenlicht die Stimmung hebt und die Gesundheit fördert, ist bekannt. Dass bestimmte Medikamente die Haut lichtempfindlich machen können, ist vielen Patienten jedoch nicht bewusst. Apotheker aus Hamburg und Bremen erklären, welche Arzneien in Verbindung mit Sonnenlicht reagieren und wie sich Betroffene optimal vor schmerzhaften Hautirritationen schützen können.
Bei rund 300 Medikamenten können sogenannte photoallergische oder phototoxische Effekte beobachtet werden. Dazu zählen beispielsweise Antibiotika wie Tetracycline und Gyrasehemmer, z.B. das Ciprofloxacin. Bei den schmerzstillenden Mitteln ist besonders Piroxicam für seine phototoxischen Eigenschaften bekannt. Bei der Anwendung von Ketoprofen-haltigen Salben auf der Haut ist ebenfalls Vorsicht geboten. "In der Gruppe der Psychopharmaka sollte man bei manchen verschreibungspflichtigen Arzneistoffen und insbesondere bei der Selbstmedikation mit Johanniskraut aufpassen", sagt Isabel Justus, Geschäftsführerin der Apothekerkammer Bremen.
Unter den nicht rezeptpflichtigen Arzneien können einige Schlaftabletten und Mittel gegen Reiseübelkeit die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen. Genaue Hinweise finden Patienten bei allen Arzneien auf dem jeweiligen Beipackzettel unter der Überschrift „Nebenwirkungen“. Wer ein neu verordnetes Medikament erhält, kann sich immer in der Apotheke beraten lassen, inwiefern das Risiko einer erhöhten Lichtempfindlichkeit besteht.
Beide Formen der Lichtempfindlichkeit werden durch UVA-Strahlung verursacht. Die Apothekerkammer Hamburg nennt einige Regeln, um die Haut zuverlässig vor den UVA-Strahlen zu schützen:
- Alle dem Licht ausgesetzten Körperstellen mit vor UVA-Strahlen schützender Creme oder Lotion einreiben, besonders Gesicht, Beine, Arme, Nacken, Dekolleté und Hals.
- Körperbedeckende Kleidung tragen.
- Im Sommer die Mittagssonne meiden und möglichst nicht während der Mittagshitze hinausgehen.
- Die auslösenden Arzneimittel abends einnehmen.
- Das Autofenster mit UVA-undurchlässiger Folie abkleben, denn die UVA-Strahlen durchdringen auch Glas und Kunststoff.
- Unbedingt Solarien meiden.
- Bei unverzichtbaren Arzneimitteln ist unter Umständen und nach einer Rücksprache mit dem Arzt die Dosis zu reduzieren.
AK HH/BR