Mit den Festtagen und dem Jahreswechsel beginnt für viele die Ski- und Wintersport-Saison. Die Winterliebhaber treibt es auf sonnige Pisten mit glänzendem Schnee. Der Spaß am Skifahren oder Bergwandern steht im Vordergrund. An das Thema Hautkrebs denkt da kaum einer. "In unseren hiesigen Breiten ist die Sonneneinstrahlung in den Wintermonaten deutlich weniger intensiv als im Sommer, so dass in der Regel keine akute Gefahr eines Sonnenbrandes besteht", sagt Hautarzt Bruning.
Vorbräune fehlt
Allerdings gibt es Ausnahmen. Gerade in den Bergen entfaltet die Wintersonne eine besondere Kraft. Zum einen nimmt ihre Intensität mit jedem Höhenmeter zu. Zum anderen reflektiert der Schnee bis zu 80 Prozent der UV-Strahlen. Dies belastet die Haut zusätzlich. Eine solch starke Belastung trifft die Haut im Winter unvorbereitet. "Beim Wintersport besonders im Gesicht, das den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt ist", warnt der Arzt. In der Regel besitzt sie keine Bräune mehr, die für einen Eigenschutz sorgt. "Hautkrebs entsteht jedoch nicht akut, sondern die Ursache ist die gesamte Lichtdosis im Leben und die Zahl der intensiven Sonnenbestrahlungen, der Sonnenbrände."
Experten empfehlen beim Skifahren, Snowboarden oder anderen Aktivitäten im Schnee an den Schutz der Haut zu denken. Dazu gehört neben einer Skibrille mit UV-Schutz ein Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor für das Gesicht. Besonders gefährdet: Nasenrücken und Wangenknochen.
Schwarzer und heller Hautkrebs
Mediziner unterscheiden zwei große Gruppen an Tumoren: den schwarzen und den hellen Hautkrebs. Ersteren bezeichnen sie auch als malignes Melanom. "Die Häufigkeit steigt seit einigen Jahrzehnten stetig an", berichtet die Deutsche Krebsgesellschaft. "In Deutschland erkranken jährlich etwa 21 200 Menschen an einem malignen Melanom." Beim hellen Hautkrebs liegt die Zahl bei 170 000 Menschen. Ab dem 35. Lebensjahr haben gesetzlich versicherte Patienten alle zwei Jahre Anspruch auf eine Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs. Auch eine Selbstuntersuchung ist ratsam.
ABCDE-Regel für die Selbstuntersuchung
Um einen Leberfleck richtig einzuschätzen, hilft die ABCDE-Regel. Wenn mindestens eines der folgenden Merkmale zutrifft, sollte man den Leberfleck einem Arzt zeigen:
A wie Asymmetrie: Ein neuer dunkler Hautfleck besitzt eine ungleichmäßige Form oder diese verändert sich.
B wie Begrenzung: verwaschene, gezackte oder unebene und raue Ränder oder der Fleck wächst ausgefranst in den gesunden Hautbereich.
C wie colour (englisch = Farbe): unterschiedliche Färbungen, hellere und dunklere Flecken in einem Mal.
D wie Durchmesser: Dieser beträgt an der breitesten Stelle mehr als fünf Millimeter oder die Form des Leberflecks ähnelt einer Halbkugel.
E wie Evolution: Der Leberfleck verändert sich innerhalb von drei Monaten.
Zusätzliche Warnzeichen: Größenzunahme und Formveränderung vorhandener Leberflecken sowie Juckreiz und Blutung aus einem Mal. Bemerkt man Auffälligkeiten, zeigt man diese möglichst einem Hautarzt. Hier gilt das Motto: Lieber einmal unnötig zum Arzt gehen als zu spät.
Peter Erik Felzer