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Helfen LSD und Magic Mushrooms bei Depressionen?

Lena Höppner  |  09.12.2021

Im Silicon Valley ist es weit verbreitet, regelmäßig sehr geringe Dosen des psychoaktiven Wirkstoffs Lysergid (LSD) einzunehmen, um die Kreativität anzuregen und depressive Verstimmungen und Panikattacken zu vermeiden. Eine Studie untersuchte nun erstmals die Wirkungen von psychodelischen Substanzen bei Depressionen.

Mann sitzt auf dem Boden und hat seine Kopf auf die Hände gestützt
Einige Menschen mit Depressionen und Angststörungen sprechen nicht auf die üblichen Therapien an. Für sie könnten niedrig dosierte psychedelische Substanzen infrage kommen.
© Wacharaphong/iStockphoto

Eine aktuelle Studie zeigt, dass die wiederholte Gabe von psychotrop wirkenden Substanzen wie Psylocibin oder Lysergid die Symptome von Angstzuständen und Depressionen reduziert. Eingenommen werden die Substanzen in Mikrodosen: Der Wirkstoff ist dabei so niedrig dosiert, dass er nicht in kognitive Prozesse des Körpers eingreift, aber die Beschwerden dennoch lindern kann. Davon sollen besonders Patienten profitieren, die bereits erfolglos verschiedene Therapien ausprobiert haben. Die Studienergebnisse sind im Fachblatt Nature: Scientific Report veröffentlicht.

Psylobicin kommt in sogenannten „Magic Mushrooms“ vor und zählt zu den halluzinogenen Substanzen. Nach einer Einnahme verspürt man eine körperliche Leichtigkeit, Freude, Euphorie und unkontrolliertes Gelächter. Die Wirkung ist mit der von LSD zu vergleichen, jedoch oft etwas kürzer. LSD ist das stärkste bekannte Halluzinogen. Es wird aus  Mutterkornalkaloiden gewonnen, die auf Roggen wachsen.

Im Rahmen der Studie werteten die Wissenschaftler der Universität von British Colombia in Okanagan, Kanada Daten von knapp 8.500 Personen aus. Die Teilnehmer trugen ihre Ergebnisse in eine anonymisierte App ein. Etwa die Hälfte der Probanden dosierte die Substanzen in Mikrodosen, die andere Hälfte hingegen in größeren Mengen. Psylocibin nahmen 85 Prozent ein, während LSD nur von etwa einem Zehntel gewählt wurde. Zum Teil kombinierten die Teilnehmer die Substanzen mit Niacin, Igel-Stachelbart-Pilzen und Kakao. Dadurch soll sich der Effekt maximieren.

Die Form der Datenerhebung könnte den Forschern zufolge ein Durchbruch für weitere Studien dieser Art sein. „Dadurch werden Effekte von Verhalten untersucht, die in einem Labor schwierig zu untersuchen sind aufgrund von regulatorischen Vorgaben“, so der Co-Autor der Studie Kalin Harvey. Weitere Daten sind nötig, um die Zusammenhänge zwischen der Wirkung und der Dosierung auch in Kombination mit anderen Substanzen besser zu verstehen.

Quelle: DOI: 10.1038/s41598-021-01811-4

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