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13.04.2022
Das Risiko einer Herzentzündung (Myoperikarditis) ist nach einer Impfung gegen Covid-19 gering. Es ist nicht höher als bei Personen, die gegen Grippe oder andere Krankheiten geimpft wurden, und auch nicht höher als bei Ungeimpften, berichten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „The Lancet Respiratory Medicine“.
Nach einer Impfung gegen Covid-19 kam es pro einer Million Impfdosen zu 18 Fällen von Myoperikarditis. Nach Impfungen gegen andere Erkrankungen, etwa der Virusgrippe, kam es zu 56 Fällen pro eine Million Dosen. Überdurchschnittlich häufig kam es zu Herzentzündungen bei Personen unter 30 Jahren (41 Fälle pro 1 Million Dosen), Jungen bzw. Männern (23 Fälle pro 1 Million Dosen) und nach der zweiten Impfung (31 Fälle pro 1 Million Dosen).
„Unsere Forschung legt nahe, dass das Gesamtrisiko einer Myoperikarditis für diese neu zugelassene Gruppe von Impfstoffen gegen Covid-19 im Vergleich zu Impfstoffen gegen andere Krankheiten nicht anders zu sein scheint. Das Risiko solch seltener Ereignisse sollte gegen das Risiko einer Myoperikarditis durch die Infektion abgewogen werden“, sagte Dr. Kollengode Ramanathan, Herzintensivarzt am Nationalen Universitätsklinikum in Singapur.
Myoperikarditis ist eine Entzündung des Herzens, die zu dauerhaften, schweren Herzschäden führen kann. Sie wird meistens durch Viren verursacht, kann aber in seltenen Fällen auch nach einer Impfung auftreten. Nach Berichten über Myoperikarditis im Zusammenhang mit mRNA-Impfungen gegen Covid-19, insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sollte diese Studie klären, ob das Risiko tatsächlich erhöht ist. Dafür analysierte das Forschungsteam Studien aus internationalen Datenbanken mit mehr als 400 Millionen Impfdosen.
Quelle: DOI 10.1016/S2213-2600(22)00059-5