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Herzinfarkt: Frauen haben oft andere Symptome

Natascha Koch  |  16.11.2021

Schwindel, Übelkeit, Bauchschmerzen: Bei diesen Symptomen würde wohl niemand an einen Herzinfarkt denken. Bei Frauen äußert sich der Notfall jedoch häufiger auf diese Weise, während typische Alarmzeichen wie Brustschmerzen oder Atemnot fehlen.

Ältere Frau mit Bauchschmerzen.
Bauchschmerzen, Übelkeit und Schwindel können bei Frauen Anzeichen eines Herzinfarkts sein.
© fizkes/iStockphoto

Atemnot, Unruhe und Schmerzen im Brustkorb, die in den linken Arm ausstrahlen – das sind klassische Symptome eines Herzinfarkts – jedoch überwiegend bei Männern.  Denn Frauen zeigen häufig andere und weniger eindeutige Anzeichen, berichtet die Krankenkasse Barmer: Bei ihnen äußert sich der Infarkt häufiger durch Schwindel, Übelkeit und Schmerzen im Bauch.

„Statistisch tritt der Herzinfarkt bei Männern häufiger auf als bei Frauen. Die Unwissenheit über die Symptome führt jedoch dazu, dass der Infarkt bei Frauen oftmals schlechter oder später erkannt wird. Dabei zählt in dieser Situation jede Minute“, warnt Dr. Ursula Marschall, Medizinerin bei der Barmer. Da ein Herzinfarkt im schlimmsten Fall zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand führen kann, ist es umso wichtiger, Bewusstsein für die geschlechtsspezifischen Symptome zu schaffen.

Erste Hilfe beim Herzinfarkt

Die wichtigste Maßnahme bei dem Verdacht auf einen Herzinfarkt ist das Alarmieren des Rettungsdienstes unter der Rufnummer 112. Daraufhin sollten Ersthelfende das Bewusstsein und die Atmung prüfen. Ist die oder der Betroffene bei Bewusstsein, empfiehlt sich eine Lagerung mit erhöhtem Oberkörper, um das Herz zu entlasten. Außerdem ist es ratsam, enge Kleidung zu öffnen und unter Beobachtung des Kreislaufs auf den Rettungsdienst zu warten. Auch das Öffnen des Fensters kann Linderung schaffen.

Wenn kein Puls und keine Atmung festzustellen sind, handelt es sich um einen Kreislauf-Stillstand. Dann ist eine Herz-Lungen-Wiederbelebung unerlässlich, erklärt Marschall:

  • Patient dazu auf den Fußboden legen, da eine Herz-Druckmassage auf einem weichen Untergrund wie dem Bett ist nicht ausreichend effektiv ist
  • Dann wird der Brustkorb der betroffenen Person 30-mal etwa fünf Zentimeter eingedrückt. Gestreckte Oberarme bei Ersthelfenden und der Rhythmus des Liedes „Stayin alive“ der Bee Gees helfen dabei
  • Anschließend wird zweimal von Mund zu Nase beatmet werden

Dieser Vorgang muss so lange fortgesetzt werden, bis der Rettungsdienst eintrifft.

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