ArzneimittelSenioren

Senioren: Herzrhythmusstörungen durch Schmerzmittel?

09.04.2014

Bei älteren Menschen geht die Einnahme von Schmerzmitteln aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) offenbar mit einer höheren Gefahr für Herzrhythmusstörungen einher. Dies fanden niederländische Wissenschaftler heraus.

Zwei Hände auf weißerm Untergrund, von oben fotografiert: linke Hand hält Wasserglas, rechte eine längliche Tablette mit einer Einkerbung in der Mitte
Schmerzmittel vom Typ der nicht-steroidalen Antirheumatika erhöhen bei Älteren offenbar die Gefahr für Herzrhythmusstörungen.
© monropic - Fotolia

Von über 8.000 Studienteilnehmern einer Rotterdamer Bevölkerungsstudie, die im Schnitt 69 Jahre alt waren, war bei etwas mehr als zehn Prozent im Verlauf der Studie das Herz aus dem Tritt geraten und Vorhofflimmern aufgetreten. Von diesen Betroffenen hatten rund 550 in der Vergangenheit einmal NSAR wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Diclofenac, die schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken, eingenommen, etwa 40 nahmen sie zum Zeitpunkt der Herzrhythmusstörungen ein.

Bei der Analyse der Zahlen, deren Ergebnisse in der Online-Fachzeitschrift BMJ Open nachzulesen sind, fanden die Forscher heraus, dass zwischen der aktuellen bzw. erst kürzlich erfolgten Einnahme von NSAR und Herzrhythmusstörungen ein Zusammenhang besteht. Bei Studienteilnehmern, die aktuell Scherzmittel einnahmen, lag das Risiko für Vorhofflimmern um 76 Prozent höher als bei Teilnehmern, die noch nie zu diesen Schmerzmitteln gegriffen hatten. Sogar noch leicht darüber lagen die Zahlen für Teilnehmer, die im vorausgehenden Monat NSAR eingenommen hatten.

Warum es zwischen den Schmerzmitteln und Vorhofflimmern offenbar eine Verbindung gibt, sei noch unklar, schreiben die Forscher. Denkbar sei, dass NSAR Vorhofflimmern begünstigen, weil sie ein körpereigenes Enzym, die Cyclooxygenase, hemmen, was indirekt blutdrucksteigernd wirken könnte. Alternativ könnte es sein, dass die Entzündung, wegen der die entzündungshemmenden NSAR eingenommen würden, das Risiko für Vorhofflimmern erhöhe, so die Forscher.

HH

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