05.06.2012
Die Herzschwäche ist der Hauptgrund, warum Menschen in Deutschland ins Krankenhaus kommen. Neue Medikamente und Schrittmacher, aber auch so banale Dinge wie Eisen gelten als Therapien der Zukunft, mit denen Ärzte Herzschwäche bekämpfen wollen. Dies erläuterte Professor Dr. Norbert Frey, Kardiologe am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel, auf einem Pharmazeutenkongress in Meran/Südtirol.
Die Herzschwäche ist eine Krankheit, die im fortgeschrittenen Stadium zu ernsten Beschwerden bei den Betroffenen führt. In der Praxis spielen hochmoderne Schrittmacher eine immer wichtigere Rolle. Viele kennen diese Geräte von der Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Herzspezialisten setzen die Schrittmacher in den Körper ein und verbinden sie per Kabel mit dem Herzen. Ministromstöße sorgen dafür, dass die Herzkraft wieder zunimmt. Normalerweise geschieht dies nur auf der rechten Herzseite. Ein neues Gerät stimuliert zusätzlich die linke Hälfte. Mit großem Erfolg. Herzexperten Frey: "Dass dies funktioniert, hat uns alle zunächst überrascht." Schlagen beide Herzhälften dank des Schrittmachers aber wieder synchron, pumpt das Herz mehr Blut in den Körper. Die Herzschwäche nimmt ab.
Zwei weitere Ansätze verfolgen die Forscher ebenfalls. Einige Herzschwäche-Patienten erhalten seit kurzem Eisenpräparate. "Das kling zunächst banal", gibt Frey zu. "Die Patienten profitieren aber." So verlängert sich zum Beispiel die Gehstrecke, die sie schaffen, bevor sie unter Luftnot leiden. Frey sieht darin ein "sehr viel versprechendes Therapieprinzip". Ein neuer Wirkstoff, der sogenannte Myosin-Aktivator, erhöht das Schlagvolumen des Herzens. Hier fehlen laut Frey aber noch die Ergebnisse einer großen Studie, die zurzeit läuft.
PEF