06.09.2018
Bei Studienteilnehmerinnen, die sich mehr bewegten, sank das Risiko für Herzschwäche um bis zu 25 Prozent gegenüber Frauen, die angaben, kaum körperlich aktiv zu sein. Dieses Ergebnis veröffentlichten Michale LaMonte und Kollegen vorab online im Journal of the American College of Cardiology: Heart Failure (JACC-HF). Bei der Auswertung der Daten von mehr als 137.000 Frauen zwischen 50 und 79 Jahren zeigte sich zudem ein Zusammenhang zwischen mehr Bewegung und einem geringeren Risiko für zwei bestimmte Arten der Herzschwäche: der Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion sowie der Herzinsuffizienz mit erhaltender Ejektionsfraktion.
Die Ejektionsfraktion ist der Anteil an Blut, der beim Zusammenziehen der linken Herzkammer ausgestoßen wird. Eine Herzschwäche mit reduzierter Auswurfleistung ist für Menschen typisch, die einen Herzinfarkt erlitten haben. Die Pumpleistung des Herzens nehme ab, was zu weiteren Komplikationen führen könne, wie etwa dem Versagen wichtiger Organe, erläutert LaMonte. Bei einer Herzinsuffizienz mit erhaltender Ejektionsfraktion ist dagegen die Auswurfleistung normal, jedoch die Phase, in der sich das Herz nach dem Zusammenziehen wieder mit Blut füllt, gestört. Sie kann zum Beispiel bei Menschen mit Bluthochdruck oder Diabetes auftreten.
Was die Forscher bei ihren Analysen nicht fanden, war eine Verbindung zur Intensität der Bewegung. Dies deute darauf hin, dass der Umfang der Bewegung für den Herzschutz im fortgeschrittenen Alter verantwortlich sei, nicht die Intensität, mit der man sich bewege, so die Forscher. Dass selbst Gehen eine schützende Wirkung zu haben scheint, sei besonders vor dem Hintergrund bedeutsam, dass Gehen die häufigste Art der körperlichen Aktivität sei, die von älteren Menschen berichtet wird.
HH