10.10.2018
"Manchmal klappt es, dass Tabletten zerkleinert und beispielsweise mit Apfelmus eingenommen werden können. Doch das geht nicht bei allen Arzneimitteln", sagt Petra Engel-Djabarian, Vorstand des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz. Betroffene können sich in der Apotheke vor Ort beraten lassen. Hier gibt es zum Beispiel eine Art Gel, mit dem Medikamente zum Erleichtern des Schluckens überzogen werden. Wichtig ist auch die richtige Schlucktechnik: "Viele Menschen neigen den Kopf automatisch nach hinten, wenn sie eine Tablette schlucken. Dabei wird die Speiseröhre jedoch eher eingeengt. Besser ist es, den Kopf leicht nach vorne zu beugen und das Kinn nach unten zu ziehen und so zu schlucken", erklärt die Apothekerin.
Weiter ist zu bedenken, dass es von vielen Medikamenten auch andere Darreichungsformen wie Säfte, Pulver oder auch Wirkstoffpflaster gibt, die die Versorgung von Menschen mit eingeschränkter Schluckfunktion erleichtern. Darum ist es wichtig, in solchen Fällen Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker zu nehmen, damit geeignete Arzneiformen gefunden werden können.
Oft leiden Patienten auch unter Appetitlosigkeit: Das Essen fällt schwer, weil der Körper nicht genug Speichel produzieren kann. Oft sind auch Mund, Rachen und Speiseröhre durch die Krankheit oder Therapie in Mitleidenschaft gezogen worden. Dann ist es wichtig, auf die richtige Auswahl an Nahrungsmitteln zu achten, damit der Patient nicht noch zusätzlich unter Mangelerscheinungen leiden muss. „Bei derart gelagerten Problemen können Apotheken Betroffene oder pflegende Angehörige unterstützen. Bei Schluckbeschwerden kann eine pürierte Kost oder gegebenenfalls breiige Fertignahrung, die alle nötigen Nährstoffe enthält, hilfreich sein.“ Auch hochkalorische Trinknahrung könne den Erkrankten helfen, trotz der Schluckbeschwerden bei Kräften zu bleiben.
LAV Rheinland-Pfalz/NK