17.07.2017
Hirnfrost nennen Ärzte dieses Phänomen. „Zu ihm kommt es, wenn etwas Kaltes Nerven am hinteren Gaumen berührt“, sagt Dr. Stephanie Vertrees von der Texas A&M University. Dort befindet sich eine Anhäufung von Nervenzellen, die sensibel auf kalte Nahrungsmittel reagieren, so die Kopfschmerz-Expertin. Werden diese stimuliert, geben sie Informationen weiter, die in einem Teil des Gehirns Schmerzen auslösen.
„Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Kältekopfschmerz zu vermeiden: Kaltes Essen sehr viel langsamer essen, sodass es im Mund warm werden kann. Oder Kaltes zunächst vorne im Mund behalten, da der Kältereiz im hinteren Bereich des Gaumen den Hirnfrost auslöst“, lautet ein Tipp von Vertrees. Wer merke, dass der Kälteschmerz naht, könne seine Zunge zudem an das Dach der Mundhöhle pressen. So könne die Wärme der Zunge die Höhlen hinter der Nase aufwärmen und damit auch die Nerven, die den Kälteschmerz verursachen, so Vertrees.
Dieses Nervenbündel spiele auch bei anderen Kopfschmerzarten eine wichtige Rolle, erklärt die Neurologin weiter, zum Beispiel bei Migräne oder Cluster-Kopfschmerzen. Es sei bereits intensiv erforscht worden, allerdings eher im Hinblick auf die schwereren und lang andauernden Kopfschmerzformen. „Möglicherweise kann die Verbindung zwischen den verschiedenen Kopfschmerzarten manchen Migräne-Patienten helfen, durch einen Hirnfrost einen Migräne-Anfall abzumildern“, glaubt die Expertin.
HH