DSG/NK
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04.08.2022
Bei der häufigsten Schlaganfallform, dem ischämischenSchlaganfall, kommt es zu einer Verstopfung eines gehirnversorgenden Gefäßes, so dass das umliegende Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Diese Form des Schlaganfalls steht deutlich mit dem Wetter in Zusammenhang, berichtet Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG). „Hitze führt gerade bei älteren Personen, die sowieso häufig zu wenig trinken, zu einen relativen Flüssigkeitsmangel und erhöht damit die Zähflüssigkeit des Blutes. In der Summe erhöht sich damit das Risiko vor allem für ischämische Schlaganfälle“, warnt der Experte.
Eine schnelle Diagnose, die bei einem Schlaganfall entscheidend für das weitere Leben des Patienten ist, ermöglicht der FAST-Test (Face, Arm, Speech, Time):
- Hat der Betroffene einen herabhängenden Mundwinkel?
- Kann er beide Arme gleichmäßig heben?
- Hat er eine Sprachstörung oder kann einfache kurze Sätze nicht klar wiederholen?
„Dann wählen Sie die Notrufnummer 112 und ordern Sie schnelle Hilfe, indem Sie die Symptome weitergeben. Gerade bei einer Hitzewelle ist es bedeutsam, darauf zu achten,“ so Schäbitz. Der Experte weist darauf hin, im Sommer bei heißen Temperaturen auch ein Auge auf ältere und alleinstehende Nachbarn zu haben.
Ältere Menschen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird wegen des erhöhten Risikos geraten, sich vor der Hitze zurückzuziehen, die Wohnungen nachts zu lüften und tagsüber mit Rollläden zu schützen, und vor allem ausreichend zu trinken. Die DSG empfiehlt, täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen und auf Alkohol zu verzichten. Zudem sei leichte Kost zu empfehlen, Joghurt, Obst und Gemüse, bevorzugt Fisch anstatt Fleisch. Besonders gefährdete Menschen sollten zudem vor mit ihrem Arzt über Hitze und eine mögliche Anpassung ihrer Medikation sprechen.