17.01.2013
Kanadische Wissenschaftler haben zusammen mit Pharmaforschern eine Möglichkeit entdeckt, wie natürliche Abwehrmechanismen im Gehirn von Alzheimer-Patienten stimuliert werden könnten. Dies sei ein wichtiger Schritt hin zu einer Alzheimer-Therapie bzw. einem Impfstoff, so die Hoffnung.
Eines der Hauptmerkmale der Alzheimer-Krankheit ist die Anhäufung von Beta-Amyloid, einem Eiweißfragment, im Gehirn. Dieses wird normalerweise abgebaut. Im Gehirn von Alzheimer-Patienten bildet es jedoch Ablagerungen, die senile Plaques genannt werden und gegen die das Immunsystem nicht ankommt.
Die Forscher fanden nun heraus, dass ein Molekül mit dem komplizierten Namen Monophosphoryl Lipid A (MPL) die Aktivität von speziellen Immunzellen stimulieren kann. Bei Versuchen an Mäusen mit Alzheimer-Symptomen verringerten wöchentliche Injektionen mit MPL über einen Zeitraum von zwölf Wochen die Ablagerungen um bis zu 80 Prozent, berichten sie online in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Science (PNAS). Zudem konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass sich die kognitiven Fähigkeiten der Mäuse in diesem Zeitraum verbesserten und damit die Fähigkeit, neue Aufgaben zu erlernen.
Dies lässt die Wissenschaftler hoffen, dass der untersuchte Stoff künftig bei Betroffenen das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit verlangsamen könnte. Denkbar sei auch, dass MPL in eine Art Impfstoff integriert werde, der die Produktion von Antikörpern gegen Beta-Amyloid stimuliere, so die Forscher. So könnte er bei bereits Erkrankten die natürliche Immunabwehr stimulieren oder bei Menschen mit hohem Erkrankungsrisiko präventiv eingesetzt werden.
HH