01.07.2014
Einfach das Vokabelheft unter das Kopfkissen zu legen, nützt beim Holländisch lernen leider nichts. Wohl aber eine andere, für Lernmuffel geeignete Methode, wie Forscher aus Zürich und Freiburg jetzt belegen konnten: Wer gelernte Worte im Schlaf noch einmal ins Ohr gesäuselt bekommt, behält sie sich demnach besser.
Für den Versuch hatten 60 Testpersonen abends um zehn Uhr holländisch-deutsche Wörterpaare gelernt. Die eine Hälfte der Versuchsteilnehmer legte sich danach ins Bett und bekam einen Teil der gelernten Vokabeln während des Schlafens leise vorgespielt. Die anderen Teilnehmer blieben auf und hörten sich jenen Teil der holländischen Wörter im wachen Zustand an. Um zwei Uhr nachts weckten die Wissenschaftler die Schlafenden auf und machten mit allen einen Vokabeltest.
Es zeigte sich, dass sich die Schlaf-Gruppe besser an diejenigen Vokabeln erinnern konnte, die sie im Schlaf noch einmal gehört hatten – im Vergleich zu denen, die sie nur im Wachzustand gepaukt hatten. Bei den anderen Teilnehmern gab es dagegen keinen Unterschied zwischen Wörtern, die sie nach dem Lernen noch einmal gehört hatten und Wörtern, die sie nicht noch einmal gehört hatten. Damit sei erneut belegt, dass Schlaf die Gedächtnisbildung fördere, so die Studienautoren Thomas Schreiner und Björn Rasch, und zwar indem das schlafende Gehirn zuvor erlernte Inhalte spontan aktiviere. Durch das erneute Vorspielen dieser Inhalte während des Schlafs lassen sich diese Aktivierungen den Forschern zufolge verstärken und damit Erinnerungen verbessern.
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Ganz ohne Büffeln geht es nicht. "Nur Wörter, die bereits vor dem Schlaf gelernt wurden, können erfolgreich reaktiviert werden", sagt Schreiner. "Das Einspielen von unbekannten Wörtern während des Schlafs ist wirkungslos."
HH