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17.05.2022
Immer mehr Studien beweisen, dass die Impfung gegen das Humane Papillomvirus (HPV) erfolgreich Gebärmutterhalskrebs vorbeugt. Neben dem direkten Schutz profitieren auch ungeimpfte Frauen von einer Herdenimmunität, ergab eine neue Analyse in der Fachzeitschrift „Annals of Internal Medicine“.
Humane Papillomaviren (HPV) werden durch sexuellen Kontakt übertragen und zählen zu den Hauptrisikofaktoren von Gebärmutterhalskrebs. Eine aktuelle Analyse von Daten aus einer großen Bevölkerungsstudie in den USA zeigt, dass HPV-Infektionen im Vergleich zu den Jahren vor der Impfung bei Frauen um durchschnittlich 85 Prozent zurückgegangen sind: Bei geimpften Frauen sind sie um 90 Prozent und bei ungeimpften Frauen um 75 Prozent gesunken.
Die Häufigkeit von Infektionen mit HPV-Typen, die von der Impfung nicht erfasst werden, sind dagegen unverändert geblieben. Dies ist ein wichtiger Befund, denn es gibt zahlreiche HPV-Typen, die mit einem unterschiedlich hohen Risiko für Krebs einhergehen. Nicht alle Typen sind in dem Impfstoff enthalten. Fachleute hatten anfangs Bedenken geäußert, dass die HPV-Impfung zwar die Infektion mit bestimmten krebserregenden Typen verhindern würde, es dafür aber zu mehr Infektionen durch andere HPV-Typen kommen könnte. Dies scheint jedoch nicht der Fall zu sein.
Die Rate von HPV-Impfungen ist während der Corona-Pandemie zurückgegangen. Um die erzielten Erfolge nicht zu gefährden, raten Autoren eines Begleitartikels Fachkräften im Gesundheitswesen dazu, Eltern und Kinder konsequent auf fällige Impfungen hinzuweisen und versäumte Impfungen gegebenenfalls nachzuholen.
Quelle: DOI 10.7326/M21-3798