30.05.2018
Die Vierfachimpfung gegen humane Papillomviren, kurz HPV, scheint das Risiko für Autoimmunerkrankungen nicht zu erhöhen. Das geht aus einer kanadischen Studie hervor. Forscher fanden bei geimpften Mädchen keinen Hinweis darauf, dass solche Erkrankungen häufiger auftreten.
Um festzustellen, ob die sogenannte quadrivalente, also gegen vier Virenstämme gerichtete HPV-Impfung zur Entstehung von Autoimmunkrankheiten wie Rheuma, Typ-1-Diabetes, Multipler Sklerose oder Lupus beiträgt, hatten die kanadischen Forscher Daten von über 290.000 Mädchen in Ontario ausgewertet. Die Mädchen waren 12 bis 17 Jahre alt. 180.819 Mädchen hatten die HPV4-Impfung erhalten, davon erkrankten 681 eine Woche bis zwei Monate später an einer Autoimmunkrankheit. Die Rate entspreche der allgemeinen Erkrankungsrate in dieser Altersgruppe, so das Ergebnis der Studie, die im Fachblatt Canadian Medical Association Journal (CMAJ) veröffentlicht wurde.
Damit trage die Studie zur wachsenden Zahl an Belegen bei, nach denen der Vierfach-Impfstoff sicher sei, stellte Studienautorin Dr. Linda Lévesque von der University of Toronto und Kollegen fest. Eine Infektion mit dem humanen Papillomvirus ist die häufigste sexuell übertragbare Krankheit weltweit. Die Hälfte bis drei Viertel aller sexuell aktiven Menschen sind davon betroffen. Der Vierfachimpfstoff sei gegen 90 Prozent der Stämme wirksam, die Gebärmutterhals- oder Analkrebs verursachen, so die Forscher. Trotz Studien, die die Sicherheit belegen, habe es jedoch immer noch Befürchtungen gegeben, die Impfung könnte Autoimmunkrankheiten auslösen.
HH