09.10.2014
Physiotherapie gehört nach Operationen, bei denen ein neues Knie- oder Hüftgelenk eingesetzt wurde, zum Standard. Forscher aus den USA konnten jetzt allerdings nachweisen, dass dies offenbar auch schon vor einer OP hilfreich sein kann, um anschließend schneller auf die Beine zu kommen.
Bei ungefähr 77 Prozent der Patienten war nach ihrer Knie- oder Hüftgelenk-Operation eine nachsorgende Betreuung notwendig. Allerdings konnten die Forscher nachweisen, dass der Bedarf bei Patienten, die vor dem chirurgischen Eingriff Physiotherapie erhalten hatten, um fast 30 Prozent geringer war, wie sie im Fachblatt Journal of Bone & Joint Surgery berichten. Während fast 80 Prozent derer, die ohne spezielle Vorbereitung in die Operation gegangen waren, nach dem Eingriff Pflege-Dienstleistungen in Anspruch nahmen, war dies bei nur bei etwa 54 Prozent der Patienten nötig, die vor der Operation Physiotherapie erhalten hatten. Dies sei nicht nur für die Patienten von Vorteil, sondern im Hinblick auf die Kosten auch für das Gesundheitssystem, sagen die Forscher. So sanken die Pflegekosten dadurch durchschnittlich um 1.215 Dollar pro Patient.
Die Wissenschaftler hatten bei mehr als 4.700 Patienten, die einen Hüft- oder Kniegelenkersatz bekommen hatten, nachgeforscht, ob diese vor ihrer Operation Physiotherapie erhalten hatten und wie sie nach dem Eingriff zurechtkamen. Hierfür hatten sie im Detail betrachtet, welche Maßnahmen in den 90 Tagen nach einer OP nötig wurden, zum Beispiel ob Pflegeeinrichtungen, häusliche Pflege- und Gesundheitsdienste oder eine stationäre Reha in Anspruch genommen wurden.
HH