ZOU
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12.05.2023
Eine Untersuchung von 28 alten Hunden mit einer beeinträchtigten geistigen Fitness im Schlaflabor bestätigt, was Hundebesitzer schon lange ahnen: Demente Hunde leiden unter Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit. Ihre Gehirnwellen im Schlaf zeigen viele Gemeinsamkeiten mit Menschen, die an der Alzheimer-Krankheit leiden. So gab es Merkmale, die eher auf Wachsein hindeuten – die Gehirne der Hunde schliefen entsprechend nicht wirklich oder zumindest nicht vollständig.
Gleichzeitig gab es Anzeichen für weniger Tiefschlaf, in dem vermehrt Abfallprodukte aus dem Gehirn abtransportiert werden. Dieser Mechanismus wurde bei Menschen mit gestörtem Schlaf mit einer schlechteren Gedächtniskonsolidierung in Verbindung gebracht. Zu den Beobachtungen passt, dass Hunde, die besser schliefen, eine Tüftel-Aufgabe besser lösen konnten: Sie fanden den Umweg um eine Barrikade schneller, um ein Leckerli zu erreichen.
Unklar bleibt, was Ursache und was Wirkung ist: Es könnte sein, dass die Schlafstörungen die geistige Fitness der Hunde beeinträchtigen, es könnte aber umgekehrt auch sein, also dass mangelnde geistige Fitness Schlafstörungen verursacht. Die Forschenden vermuten, dass es von beidem ein bisschen ist. Auch ob dies auch für alle Haustiere gilt, muss in weiteren Experimenten geklärt werden. Hunde sind möglicherweise aber ein gutes Modell für die Erforschung der Alzheimer-Krankheit.
Quelle: DOI 10.3389/fvets.2023.1151266