Was ist das? - Definition
Bei Hyperkinetischem Herzsyndrom leiden die meist jungen Patienten unter ständigem oder anfallsweise schnellem Herzschlag.
Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen
- Funktionelle Kreislaufstörung
Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Am Herzen gibt es Rezeptoren für Botenstoffe, die das Herz schneller und kräftiger schlagen lassen. Adrenalin ist eines der Botenstoffe. Es dockt an bestimmten Rezeptoren, den Beta-Rezeptoren, an. Der Rezeptor vermittelt die Information des Botenstoffs an das Herz.
Bei Patienten mit Hyperkinetischem Herzsyndrom sind diese Rezeptoren vermutlich empfindlicher auf den Reiz der Botenstoffe, so dass es zu schnellem Herzschlag und erhöhtem Blutdruck kommt.
Besonders bei Stress, wenn mehr Botenstoffe ausgeschüttet werden, kommt es durch die erhöhte Empfindlichkeit der Rezeptoren zu einer überschießenden Kreislaufreaktion.
Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
- Herzklopfen, Herzstolpern
- Hitzegefühl
- eventuell Druck auf der Brust, körperliche Schwäche, Luftnot
- Schwindel und Kopfschmerzen
- kalte Hände und Füße
Da es sich beim Hyperkinetischen Herzsyndrom um eine Regulationsstörung des Kreislaufsystems handelt, kann die Krankheit auch zum Kollaps führen, etwa nach längerem Stehen.
Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Das Hyperkinetische Herzsyndrom ist eine ungefährliche Krankheit. Es gibt Hinweise darauf, dass es sich dabei um eine psychosomatische Erkrankung handelt, also psychische Umstände diese Krankheit auslösen können.
Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Herzrhythmusstörungen, Kreislaufschock und Fieber, aber auch Kaffee, Alkohol und Nikotin können den Herzschlag ebenfalls beschleunigen.
Verhaltenstipps
Da Stress und Anspannung ein Auslöser des Hyperkinetischen Herzsyndroms sein können, tragen Sport und körperliches Training zur Besserung bei, ebenso wie ein "Klimawechsel" (Berge, Meer). Es existieren Verfahren, mit denen der Herzschlag ohne Medikamente gesenkt werden kann. Dazu gehören vor allem Entspannungstechniken oder eine antrainierte Kontrolle der Körperfunktionen (Biofeedback). Sie können helfen, den Herzschlag zu verlangsamen.
Daneben kann ein Arzt nach entsprechenden Untersuchungen auch ein Medikament verschreiben, das den Herzschlag verlangsamt.
Bearbeitungsstand: 23.07.2012
Quellenangaben:
N.N., Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, (2004), Aufl. 260 - Gehlen, Delank, Neurologie, (2010), 12. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.