17.12.2012
Immer mehr Menschen in Deutschland erstellen eine Patientenverfügung. In einer altersrepräsentativen Umfrage der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe gaben rund 23 Prozent an, bereits eine Patientenverfügung zu haben.
Finanzielle Vorsorge für den Todesfall steht bei vielen immer noch im Vordergrund: 33 Prozent der Befragten haben ein Testament abgeschlossen. Doch die Patientenverfügung holt auf. Mittlerweile erstellt die Hälfte derer, die ein Testament machen, auch eine Patientenverfügung. Laut "Schlaganfall-Barometer", einer Straßenbefragung von 1.000 Bundesbürgern, sorgen insbesondere Ältere vor. 54 Prozent der über 65-Jährigen hat eine Patientenverfügung abgeschlossen.
Eine Patientenverfügung dient der Selbstbestimmung in medizinischen Grenzsituationen, in denen Menschen ihren Willen nicht mehr selbst äußern können. Zudem entlastet das Dokument Angehörige, die in solchen Situationen oft schwierige Entscheidungen treffen müssen, obwohl sie emotional überfordert sind. Dr. Klaus Kobert, ehemaliger Intensivmediziner und heute hauptamtlicher Klinischer Ethiker der Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, rät medizinischen Laien, eine Patientenverfügung nie ohne Beratung abzuschließen. Örtliche Beratung wird häufig von Hospizvereinen oder Rechtsanwälten, Hausärzten und Betreuungsstellen angeboten.
RF