25.05.2018
Bei immer mehr Kindern liegt nach Angaben von Zahnärzten eine Mineralisationsstörung der Zähne vor, eine sogenannte Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH). Die „Kreidezähne“ seien eine neue Volkskrankheit und hätten in manchen Altersgruppen bereits Karies überholt, warnen die Zahn-Experten.
Die genaue Ursache liegt noch im Dunkeln. Eine wesentliche Rolle bei der Entstehung scheinen jedoch Weichmacher aus Kunststoffen zu spielen, die mit der Nahrung aufgenommen werden. So hatte sich in Tierversuchen ein Zusammenhang zwischen dem Konsum von Bisphenol A und der Entwicklung von MIH gezeigt. Als weitere potenzielle Ursachen für MIH kommen Probleme während der Schwangerschaft, Infektionskrankheiten, Antibiotikagaben, Windpocken, Einflüsse durch Dioxine sowie Erkrankungen der oberen Luftwege in Betracht. Vermutet wird, dass viele unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen könnten.
Weil die Veränderungen sich schon während der Zahnentwicklung zeigen und die genauen Ursachen noch nicht geklärt sind, sei eine wirksame Prävention gegen MIH nicht möglich, sagte Prof. Dr. Stefan Zimmer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM). Da MIH-Zähne eine raue Oberfläche und in der Substanz eine schlechtere Qualität aufweisen, seien sie besonders kariesanfällig. Eine gute Prophylaxe könne helfen, auch diese Zähne ein Leben lang zu erhalten. Hierzu zählen dem Alter entsprechende Fluoridierungsmaßnahmen, regelmäßige Untersuchungen beim Zahnarzt, die Behandlung mit Fluoridlack und der Aufbau der Zähne mit verschiedenen Techniken.
DGZMK/ HH