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15.03.2024
Die Forschenden haben eine Methode entwickelt, mit der sie den Cholesterinspiegel von Mäusen schnell erhöhen konnten. Daraufhin wurden sogenannte Kupffer-Zellen aktiv, Fresszellen der Leber, die der Immunabwehr dienen. Sie können fremde oder schädliche Substanzen erkennen und aufnehmen.
„Wir wollten eine Cholesterinbombe zünden und sehen, was passiert“, erzählte Stephen Malin vom Karolinska Institutet in Stockholm. „Die Leber reagierte fast sofort und entfernte einen Teil des überschüssigen Cholesterins. Wir waren überrascht zu sehen, dass die Leber die erste Verteidigungslinie gegen überschüssiges Cholesterin zu sein scheint und dass die Kupffer-Zellen diese Aufgabe übernehmen.“
Die Entdeckung wurde auch mit menschlichen Gewebeproben überprüft – mit denselben Ergebnissen. In der Fachzeitschrift „Nature Cardiocular Research“ folgern die Forschenden aus den Beobachtungen, dass das Immunsystem der Leber eine aktive Rolle bei der Regulierung des Cholesterinspiegels spielt. Demnach könnte Arteriosklerose eine Erkrankung sein, die mehrere Organe und nicht nur die Blutgefäße betrifft.
Cholesterin ist für viele Körperfunktionen wichtig, beispielsweise für die Produktion von Hormonen und Zellmembranen. Zu viel Cholesterin im Blut ist jedoch schädlich, da es sich an den Wänden der Arterien festsetzen kann und an der Bildung von Plaques beteiligt ist, die den Blutfluss behindern oder blockieren. Dies erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.
Quelle: DOI: 10.1038/s44161-024-00448-6