30.07.2020
Schon früher hat sich angedeutet, dass Impfungen möglicherweise vor geistigem Verfall schützen. Gleich drei neue Studien zeigen nun, dass dies vor allem auf Impfungen gegen die Grippe und Pneumokokken zutrifft. Die Ergebnisse wurden auf der internationalen Jahrestagung der Alzheimer Gesellschaft in Amsterdam vorgestellt.
Bei Personen, die mindestens eine Grippeschutzimpfung erhalten hatten, war die Wahrscheinlichkeit für eine Alzheimer-Demenz um 17 Prozent geringer, und weitere Impfungen reduzierten das Auftreten nochmals um 13 Prozent. Dabei stellte sich heraus, dass der Effekt am stärksten bei Personen ausgeprägt war, die ihre erste Grippeimpfung schon mit 60 Jahren erhielten. Albert Amran, Medizinstudent an der Universität von Texas in Houston, sagte: „Unsere Studie legt nahe, dass die regelmäßige Anwendung einer sehr leicht zugänglichen und relativ billigen Maßnahme – der Grippeschutzimpfung – das Risiko einer Alzheimer-Demenz erheblich verringern kann.“
Impfungen schützen in mehrfacher Hinsicht
Auch nach einer Pneumokken-Impfung, die vor Lungenentzündung schützt, war das Risiko für Alzheimer bei Personen zwischen 65 und 75 Jahren um 25 bis 30 Prozent geringer. Die größte Verringerung des Risikos um bis zu 40 Prozent wurde bei Personen beobachtet, die gegen Pneumokken geimpft waren und keine Träger eines bestimmten Alzheimer-Risikogens waren.
Eine dritte Forschergruppe aus Kopenhagen hat zudem beobachtet, dass die Sterberate bei Menschen mit Demenz und einer Infektion mit Grippe oder Pneumokokken über bis zu zehn Jahre hinweg 6,5-mal größer war als bei Menschen, die weder dement waren noch eine Infektion hatten. Studienteilnehmer mit einer Demenz oder einer Infektion hatten dagegen eine dreifach Sterberate Rate.
ZOU