16.10.2017
Bei Diabetikern kann eine Insulinpumpe die regelmäßigen Insulin-Injektionen übernehmen. Von dieser Art der Therapie scheinen junge Typ-1-Diabetiker besonders zu profitieren. Das zeigt eine Studie aus Deutschland, genauer gesagt von Forschern der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen.
Verglichen mit normalen Insulin-Injektionen senkte die Insulinpumpen-Therapie bei den jugendlichen Typ-1-Diabetes-Patienten das Risiko für gefährlich niedrige Blutzuckerwerte und diabetische Ketoazidose. Bei letzterer Komplikation reichert sich durch Insulinmangel Säure im Blut an, was lebensgefährlich werden kann. Darüber hinaus benötigten die Studienteilnehmer mit Pumpe weniger Insulin und hatten bessere HbA1c-Werte, was auf eine gute Einstellung des Blutzuckers über mehrere Wochen hindeutet. Das schreiben die Studienautoren um Dr. Beate Karges in der Fachzeitschrift JAMA.
"Diese Studie belegt, dass die Insulinpumpen-Therapie bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen der herkömmlichen Behandlung mit Insulin-Injektionen überlegen ist", erklären die Aachener Forscher. In ihre Studie hatten sie mehr als 30.000 Typ-1-Diabetiker einbezogen, die im Durchschnitt 14 Jahre alt waren. Etwa 14.000 von ihnen nutzten eine Insulinpumpe. Die anderen behandelten sich täglich mit vier oder mehr Insulininjektionen. In den letzten Jahren nahm die Zahl der Diabetiker mit Insulinpumpen stetig zu, frühere Studien wiesen jedoch auf ein erhöhtes Ketoazidose-Risiko bei einer Pumpentherapie.
RF