SeniorenGesundheit digital

Internet hilft Senioren durch den Corona-Lockdown

Dr. Karen Zoufal  |  23.04.2021

Einsamkeit und Isolation sind im Lockdown vor allem für ältere Menschen ein großes Problem. Eine Stütze scheint das Internet zu sein: Personen im Alter von 55 bis 75 Jahren hatten eine höhere Lebensqualität und waren bei besserer psychischer Gesundheit, wenn sie während des Lockdowns häufiger das Internet nutzten. Das ergab eine Studie, die in der Zeitschrift „Healthcare” erschienen ist.

Ältere Frau, lacht in ihr Smartphone und winkt.
Video-Chats ersetzen zwar keine privaten Treffen mit Freunden und Familie, helfen aber, die Einsamkeit in Corona-Zeiten zu bekämpfen.
© monkeybusinessimages/iStockphoto

Unter 3.491 Studienteilnehmern hatten diejenigen, die mindestens einmal am Tag das Internet nutzten, deutlich weniger Anzeichen für eine Depression und eine höhere Lebensqualität als Gleichaltrige, die das Internet höchstens einmal pro Woche nutzten. Der positive Effekt machte sich besonders dann bemerkbar, wenn das Internet genutzt wurde, um mit Freunden und der Familie zu kommunizieren. Das lässt vermuten, dass das Internet die negativen Auswirkungen der Isolation auf die Psyche zumindest ein Stück weit reduzieren kann.

Dr. Simon Evans von der Universität Surrey in Großbritannien sagte: „Solange die Situation mit Covid-19 weiter besteht, könnte eine häufigere Internetnutzung der psychischen Gesundheit älterer Menschen zugutekommen, indem sie die Einsamkeit und das Depressions-Risiko verringert.“

Die Studie zeigte jedoch auch, dass es darauf ankommt, was wie man das Internet verwendet: Menschen, die hauptsächlich nach Informationen zur Gesundheit suchten, zeigten häufiger Symptome einer Depression. Dies könnte bedeuten, dass Informationen und Nachrichten über Covid-19 und andere gesundheitsbezogene Inhalte eine tiefgreifende Besorgnis ausgelöst haben, die das psychische Wohlbefinden beeinträchtigen kann. Auf der anderen Seite könnte es aber auch möglich sein, dass Personen, die ohnehin zu Depressionen und Ängsten neigen, häufiger nach solchen Informationen im Internet suchen.

Quelle: 10.3390/healthcare9040393

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