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05.06.2024
Hirnscans von Jugendlichen mit Internetsucht weisen auf Veränderungen in mehreren Nerven-Netzwerken im Gehirn hin. Beispielsweise war eine Mischung aus erhöhter und verringerter Aktivität im Netzwerk für den Ruhezustand zu beobachten. Gleichzeitig gingen Verbindungen zwischen Teilen des Gehirns zurück, die am aktiven Denken beteiligt sind. Diese Veränderungen wirken sich auf die intellektuellen Fähigkeiten, körperliche Koordination, geistige Gesundheit und Entwicklung aus und können ein gesteigertes Suchtverhalten nach sich ziehen.
Max Chang vom University College London sagte: „Die Jugend ist eine entscheidende Entwicklungsphase, in der Menschen erhebliche Veränderungen ihrer Biologie, ihres Denkvermögens und ihrer Persönlichkeit erleben. In dieser Zeit ist das Gehirn besonders anfällig für einen zwanghaften Konsum von Internet und Medien. Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass dies zu potenziell negativen Verhaltens- und Entwicklungsänderungen führen kann, die sich auf das Leben der Jugendlichen auswirken können. Sie haben beispielsweise Schwierigkeiten, Beziehungen und soziale Aktivitäten aufrechtzuerhalten, lügen in Bezug auf ihre Online-Aktivitäten, essen unregelmäßig und haben Schlafstörungen.“
Eine Internetsucht besteht, wenn eine Person dem Drang zur Internetnutzung nicht widerstehen kann und sich dies negativ die Psyche, soziale Kontakte sowie auf die Leistungen in Schule oder Beruf auswirkt. Die leitende Autorin des Artikels in dem Fachmagazin „PLOS Mental Health“ Irene Lee sagte: „Es besteht kein Zweifel, dass das Internet gewisse Vorteile hat. Wenn es jedoch beginnt, unser tägliches Leben zu beeinträchtigen, ist es ein Problem. Wir raten jungen Menschen, vernünftige Zeitlimits für ihre tägliche Internetnutzung einzuhalten und sicherzustellen, dass sie sich der psychologischen und sozialen Auswirkungen bewusst sind, die zu viel Zeit im Internet mit sich bringt.“
Quelle: DOI 10.1371/journal. pmen.0000022