19.10.2017
Dass fettige und ungesunde Lebensmittel der Gesundheit schaden, ist längst bekannt. Eine neue US-Studie mit Mäusen deutet nun darauf hin, dass Stress für den Körper genauso schädlich sein könnte wie eine schlechte Ernährung.
Bei weiblichen Mäusen, die Stress ausgesetzt waren, veränderte sich das Darmmikrobiom - also die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die den Verdauungstrakt besiedeln - in gleicher Weise wie bei Mäusen, die besonders fettreiches Futter bekamen. Dies berichten die Forscher der Brigham Young University im Fachmagazin Nature Scientific Reports. „Stress schadet dem Körper auf unterschiedliche Weise, aber wir wussten bisher nicht, dass er auch die Bakterienzusammensetzung im Darm beeinflussen kann“, sagt Studienautorin und Mikrobiologin Laura Bridgewater. Viele Menschen seien der Annahme, dass Stress nur ein psychisches Problem darstellt und würden dabei vergessen, dass er auch Auswirkungen auf den Körper habe.
Für die Studie erhielt ein Teil der Mäuse über 16 Wochen lang zunächst eine sehr fettreiche Kost. Im zweiten Teil der Studie wurden alle Tiere über 18 Tage leichtem Stress ausgesetzt. Anschließend isolierten die Forscher die mikrobielle DNA aus dem Stuhl der Tiere und untersuchten die Veränderungen. Es zeigte sich, dass männliche und weibliche Tiere unterschiedlich auf die Testphasen reagierten: So zeigten sich die Veränderungen im Darmmikrobiom nur bei weiblichen Mäusen. Obwohl die Studie mit Tieren durchgeführt wurde, glauben die Forscher, dass die Ergebnisse auch auf Menschen übertragbar seien könnten. „In der Tat ist es so, dass Frauen eher Depressionen und Angstzustände entwickeln, wenn sie Stress ausgesetzt sind“, sagt Bridgewater. Grund dafür könne auch die unterschiedliche Art und Weise sein, wie das Darmmikrobiom auf Stress reagiere.
NK