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20.12.2021
Die Impfung gegen Humane Papilloma-Viren (HPV) schützt vor Gebärmutterhalskrebs: In England nahm die Rate an Krebsvorstufen um 97 Prozent ab, wie Forscher jetzt berichten. Die Studie zeigt auch deutlich, dass die Wirkung umso höher ist, je eher geimpft wird. Der klare Nachweis der vorbeugenden Wirkung stand bisher noch aus, denn Gebärmutterhalskrebs tritt meist erst in höherem Lebensalter auf.
Unter Frauen zwischen 20 und 30 Jahren nahm die Rate an Gebärmutterhalskrebs durch die HPV-Impfung deutlich ab. Je nachdem, in welchem Alter die Frauen geimpft worden waren, war der Nutzen unterschiedlich hoch: Bei einer Impfung im Alter von 12 bis 13 Jahren war die Krebsrate um 87 Prozent geringer, bei einer Impfung mit 14 bis 16 Jahren um 62 Prozent und im Alter von 16 bis 18 Jahren um 34 Prozent – jeweils verglichen mit ungeimpften Frauen. Dies berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „The Lancet“.
Impfung vor dem ersten Sex
Bestimmte Krebsvorstufen, zervikale intraepitheliale Neoplasien dritten Grades (CIN3), hatten ebenfalls stark abgenommen: Bei einer Impfung im Alter von 12 bis 13 Jahren um 97 Prozent, im Alter von 14 bis 16 Jahren um 75 Prozent und im Alter von 16 bis 18 Jahren um 39 Prozent. An den Ergebnissen zeigt sich deutlich, dass es wichtig ist, vor dem ersten Geschlechtsverkehr zu impfen, um den vollen Schutz der Impfung zu erzielen.
Die Studie demonstriert auf beeindruckende Weise, dass Gebärmutterhalskrebs und Krebsvorstufen in England durch die HPV-Impfkampagne, die 2008 begonnen wurde, erheblich abgenommen haben. Bei Frauen, die nach dem 1.9.1995 geboren wurden, wurde Gebärmutterhalskrebs durch die Impfung sogar nahezu vollständig vorgebeugt.
Quelle: DOI 10.1016/S0140-6736(21)02178-4