Baby & Familie

Verhütung: Jede Zweite vergisst die Pille regelmäßig

05.11.2018

Junge Frauen verhüten fast ausschließlich mit der Antibabypille. Doch wie genau sie wirkt, wissen viele offenbar nicht. Oft wird die Einnahme zudem vergessen, wie aus einer aktuellen Studie des Universitätsklinikums Erlangen hervorgeht.

Die Pille ist das beliebteste Verhütungsmittel bei jungen Frauen.
Die Pille ist bei jungen Frauen das beliebteste Verhütungsmittel. Nur wenige wissen jedoch, wie das Medikament wirkt.
© Africa Studio - stock.adobe.com

Fast alle befragten jungen Frauen zwischen 14 und 19 Jahren, nämlich 97,5 Prozent, gaben an, aktuell zu verhüten. 86 Prozent von ihnen nahmen kombinierte orale Kontrazeptiva ein. Als zweithäufigste alleinige Methode nannten sie das Kondom (4,1 Prozent). Etwa 2 Prozent nutzten einen Vaginalring und nur rund 1 Prozent die Hormon- oder Kupferspirale.

„Für Teenager ist die Pille zweifellos eine gute Wahl“, erklärt Studienautorin Dr. Patricia G. Oppelt von der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen. Vorausgesetzt, die jungen Frauen nehmen die Medikation auch zuverlässig ein - also täglich und zur gleichen Zeit. Das scheint jedoch ein Problem zu sein: Zwar empfindet nur rund jede Vierte die tägliche Einnahme als lästig, doch fast die Hälfte hatte in den letzten drei Monaten ein- bis zweimal die Pille vergessen und mehr als jeder Zehnten war dies häufiger als dreimal passiert.

Zudem brachte die Befragung gravierende Wissenslücken zu Tage. Nur wenige Teenager wussten Bescheid, wie Pille und Co genau wirken. Auch über Alternativen zur Pille fühlten sich die meisten Mädchen schlecht informiert. Sie konnten zwar im Durchschnitt etwas mehr als fünf Verhütungsmethoden benennen, hatten jedoch keine Detailkenntnisse.

Für die Studie „Thinking About Needs in COntraception“ (TANCO) wurden mehr als 18.500 deutsche Frauen und deren betreuende Gynäkologen online nach der aktuellen Form der Verhütung und der Zufriedenheit damit befragt. Für die aktuelle Teilauswertung, die im Fachjournal „Geburtshilfe und Frauenheilkunde“ veröffentlicht wurde, analysierten die Forscher die Antworten von knapp 2700 Teilnehmerinnen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren.

bmg/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK

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