24.08.2016
Anabolika und Steroide: Auch im Freizeitsport greifen viele Sportler regelmäßig zu leistungssteigernden Präparaten oder schmerzlindernden Medikamenten. Im Kraftsport etwa zu Steroiden und Anabolika. In Kauf nehmen die Nutzer dabei die potentiellen Nebenwirkungen, die bis zu Nierenschäden und Unfruchtbarkeit gehen können. Steroid-Akne, Missstimmungen bis hin zur Depression seien noch die mildesten Folgen des Steroidmissbrauchs, so die Experten der DGU. Zum Urologen gingen die Männer oft erst, wenn ihnen Brüste wachsen oder wenn Erektionsstörungen auftreten.
Joggerphimose: Beim Sport kann es zu Reibungen und Irritationen im Intimbereich kommen, wie das Beispiel der sogenannten Joggerphimose zeigt. Dabei handelt es sich um eine Verengung der Vorhaut. Die Joggerphimose trete zwar lediglich in Einzelfällen auf, sei dann aber umso schmerzhafter, sagt PD Dr. med. Frank Oberpenning vom St. Agnes-Hospital Bocholt. Sie sei ein klassischer Fall von falscher Sportbekleidung, so der Urologe. „Nylonhosen sehen sicher trendy aus, doch führt der Stoff auf der Haut zu gesteigerter Reibung. Die Vorhaut des betroffenen Mannes kann sich in der Folge entzünden, anschwellen und die Eichel durch Narbenbildung verengen.“ Mit Baumwoll-Bekleidung statt Nylon lasse sich dies vermeiden.
Fahrradfahren: Radfahren birgt für Männer kaum Risiken. Allerdings kann es die Nerven, die auch die Schwellkörper versorgen, beeinträchtigen, wenn lange Zeit Druck auf den Damm ausgeübt wird. Das könne vor allem bei Männern ein Problem werden, die länger als drei Stunden pro Woche Fahrrad fahren, so DGU-Präsident Prof Dr. med. Kurt Miller. Treten Taubheitsgefühle im Dammbereich auf oder strahlen diese in den Penis aus, sollte man definitiv etwas ändern, rät Miller. Maßgeblich seien etwa der Sattel und die Sitzposition. „Aber, wenn man es richtig macht, hat Fahrradfahren einen positiven Effekt auf die Potenz, denn es fördert die Durchblutung im Beckenbereich.“
Übertriebene Hygiene: Das Duschen gehört nach dem Sport für die meisten Menschen zum Programm. „Tägliches Duschen mit aggressiven Seifen und die Verwendung von Intimsprays zerstören den Schutzmantel der Haut und reizen die Schleimhäute im Genital- und Analbereich. Bakterien haben so leichtes Spiel und lösen beispielsweise Harnwegsinfekte aus“, sagt Oberpenning. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Intimrasur. Optisch wirkt alles viel hygienischer im Genitalbereich, doch führt die Rasur zu kleinsten Verletzungen der Haut. Solche Mikroläsionen dienen vielen Viren und Bakterien als Eintrittspforten in den Körper, so dass es sehr viel leichter zu Infektionen etwa mit Herpes-Viren oder Humanen Papillomaviren (HPV) kommen könne.
Schaumbad-Zystitis: Mit Blasenentzündungen, im Fachdeutsch Zystitis, haben meist eher Frauen zu kämpfen. Schwangerschaft, Geschlechtsverkehr und Unterkühlung können das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen. Gleiches gilt allerdings auch für ausgedehnte Wellness-Bäder.
DGU/HH