09.12.2013
Johanniskraut ist vielen wegen seiner stimmungsaufhellenden Wirkung bei leichten bis mittelschweren Depressionen bekannt. Deutsche Forscher fanden jetzt heraus, dass die Heilpflanze auch gegen Alzheimer helfen könnte.
Die Forscher testeten die vorbeugende und therapeutische Wirkung verschiedener Pflanzenauszüge bei Mäusen. Dabei stellte sich ein spezieller 80-prozentiger, ethanolischer Extrakt des Johanniskrauts als besonders vielversprechend heraus. Das berichten die Forscher im Fachblatt Current Alzheimer Research. Dieser Extrakt war in der Lage, in den Hirnzellen Eiweiß-Ablagerungen, die bei der Alzheimererkrankung eine Rolle spielen, zu verringern. Darüber hinaus erreichte die Anzahl der Nervenzellen im Verlauf der Behandlung wieder das Niveau gesunder Nager. Beides habe dazu geführt, dass sich bei den Versuchsmäusen Gedächtnis sowie Orientierung verbesserten, schreiben die Forscher um den Neurologen und Molekularbiologen Professor Dr. Jens Pahnke von der Universität Magdeburg.
Zwei Mechanismen sollen hieran beteiligt zu sein: Zum einen werde die Müllabfuhr in den Hirnzellen durch ein bestimmtes Transporteiweiß aktiviert, zum anderen arbeiteten die Fresszellen des Immunsystems im Gehirn besser. Dadurch werden nicht nur die Anzahl von Alzheimer-Plaques verringert, sondern auch giftige Abbauprodukte beseitigt, erklären die Forscher. Letztere wurden in den vergangenen Jahren zunehmend mit den Hirnleistungsstörungen bei Alzheimer in Zusammenhang gebracht.
HH