25.11.2016
Psychische Störungen und körperliche Erkrankungen kommen häufig im Doppelpack vor, schon bei Teenies: zum Beispiel Depressionen und Magenbeschwerden oder Ängste und Hauterkrankungen. Welche davon zuerst auftreten und welche folgen, haben Psychologen aus Basel und Bochum untersucht.
Bei einer Stichprobe mit fast 6.500 US-amerikanischen Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren zeichnete sich ab, dass Kinder und Jugendliche an manchen körperlichen Krankheiten auffällig häufig erkranken, nachdem sie bereits unter bestimmten psychischen Störungen leiden. Arthritis und Erkrankungen des Verdauungssystems traten beispielsweise öfter auf, wenn zuvor schon eine Depression vorlag. Gleiches galt für Angststörungen und Hauterkrankungen, wie Erstautorin PD Dr. Marion Tegethoff von der Universität Basel und Kollegen im Online-Magazin PLOS ONE berichten. Umgekehrt treten manche psychischen Störungen offenbar häufiger nach bestimmten körperlichen Erkrankungen auf. So zogen Herzbeschwerden vermehrt Angststörungen nach sich. Erstmals konnten die Forscher zudem zeigen, dass epileptische Erkrankungen ein erhöhtes Risiko für Essstörungen nach sich ziehen.
Die Ergebnisse lieferten wichtige Hinweise darauf, wie psychische Störungen und körperliche Erkrankungen auch ursächlich miteinander zusammenhängen könnten, so die Forscher. Die von ihnen gefundenen zeitlichen Zusammenhänge lenkten das Augenmerk auf Prozesse, die sowohl für die Entstehung der körperlichen Erkrankungen und psychischen Störungen als auch für ihre Therapie relevant sein könnten. Außerdem zeigen sie, wie wichtig es ist, die Behandlung von psychischen Störungen und körperlichen Erkrankungen bereits im Kindes- und Jugendalter eng miteinander zu verzahnen.
HH