09.06.2017
Ein Spiegel, in dem man sich selbst beim Essen sieht, könnte schon reichen, um den Appetit anzuregen, so das Ergebnis, das in der Fachzeitschrift Physiology and Behavior veröffentlicht wurde. Studienteilnehmern, die sich selbst in einem Spiegel sahen, schmeckte ihr Essen besser und sie aßen mehr als solche, die nur das Bild von einer Wand sahen. Dies traf sowohl auf ältere als auch auf jüngere Teilnehmer zu, wie Forscher um Ryuzaburo Nakata von der Universität Nagoya in Japan berichten. In einem weiteren Experiment stellte sich heraus, dass auch Fotos, die die Versuchspersonen beim Essen zeigten, die Speisen attraktiver machten und den Appetit anregten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein Spiegel und sogar ein Foto den gleichen Effekt haben könnten, den die Gesellschaft anderer Menschen auf den Genuss des Essens ausüben kann.
Ansätze, die bei alleinlebenden Menschen die Lust am Essen erhöhen, seien insbesondere für ältere Menschen relevant, so die Forscher. Die Mahlzeiten alleine zu sich zu nehmen, ist für viele Senioren Alltag, etwa wenn ein Partner gestorben ist oder ihre Lieben weit entfernt leben. Früher Studien hätten gezeigt, dass bei älteren Menschen der Spaß am Essen mit der Lebensqualität in Zusammenhang stehe, Essen ohne Gesellschaft stehe dagegen mit Depressionen und Appetitverlust in Verbindung, so die Forscher.
HH