28.01.2020
Eine ketogene Diät, bei der Kohlenhydrate vermieden werden und fast alle Kalorien aus Fett und Eiweiß stammen, führt schnell zu gesundheitlichen Vorteilen. Nach etwa einer Woche kommt es jedoch auch zu negativen Effekten, wie Forscher der Medizinischen Fakultät in New Haven, Connecticut, bei Tierversuchen mit Mäusen feststellten.
Die Ergebnisse liefern Hinweise darauf, dass eine ketogene Diät über einen begrenzten Zeitraum das Risiko für Diabetes und die Entzündungsrate senken kann, indem bestimmte Immunzellen aktiviert werden, die sogenannten Gamma-Delta-T-Zellen: Nach einer Woche Keto-Diät zeigten Mäuse einen niedrigeren Blutzuckerspiegel und weniger Hinweise auf Entzündungen. Die Forscher beobachteten aber nach einer Woche auch schädliche Auswirkungen: Wenn die Mäuse mehr Fett aufnahmen als sie verbrennen konnten, verloren sie die schützenden Gamma-Delta-T-Zellen und entwickelten – trotz der ersten positiven Effekte – Fettleibigkeit und Diabetes.
Weitere Studien sind nötig
Durch eine ketogene Diät wird die Fettverbrennung gesteigert, denn der Glukosespiegel des Körpers sinkt aufgrund des niedrigen Kohlenhydratgehalts der Ernährung wie bei einem Hungerzustand. Der Fettabbau liefert Ketonkörper, die als alternative Brennstoffquelle verwendet werden. Das hat zur Folge, dass sich entzündungshemmende Gamma-Delta-T-Zellen im Körper ausbreiten.
Durch die Ergebnisse verstehen die Forscher jetzt besser, was im Körper bei einer Keto-Diät passiert und warum die Diät zumindest für einen begrenzten Zeitraum gesundheitliche Vorteile bringen kann. „Bevor eine solche Diät verordnet werden kann, ist jedoch eine große klinische Studie unter kontrollierten Bedingungen erforderlich, um den Mechanismus zu verstehen, der den metabolischen und immunologischen Vorteilen oder möglichen Schäden für übergewichtige und prädiabetische Personen zugrunde liegt“, gibt Studienleiter Vishwa Deep Dixit zu bedenken.
ZOU