ZOU
|
10.12.2021
„Keto scheint bei Frauen nicht so gut zu funktionieren, weil sie Fett anders verstoffwechseln und bei ihnen andere Gene als Reaktion auf Fasten ein- und ausgeschaltet sind“, sagte Professorin Frances Sladek von der University of California. „Aber wir wissen nicht, warum das so ist und wie es passiert.“
Bei einer Keto-Diät sollen wenige Kohlenhydrate und ein sehr hoher Fett- und Proteingehalt den Körper dazu bringen, Fett als Brennstoff zu verwenden, was die Gewichtsabnahme fördern soll. Intervallfasten, bei dem nur während eines kleinen Zeitfensters am Tag gegessen wird, funktioniert ähnlich: In den Stunden ohne Nahrung braucht der Körper die Zuckervorräte auf und schaltet auf Fettverbrennung um.
Der Schlüssel zur Erklärung, warum eine ketogeneErnährung bei Frauen nicht so gut funktioniert, ist möglicherweise ein Protein in der Leber, das in den Varianten P1 und P2 vorkommt. Die Forscher hatten beobachtet, dass bei Mäusen mit viel P2 in der Leber andere Stoffwechsel-Gene aktiviert waren. P2 ist später am Tag in größeren Mengen vorhanden, was dazu geführt haben könnte, dass die Mäuse nicht so viel zunahmen, wenn die Futterzeit begrenzt war – selbst, wenn sie zu viel fraßen. Möglicherweise vermittelt ein energieempfindliches Enzym den Wechsel zwischen P1 und P2 und damit die Umstellung auf die Fettverbrennung. Das will das Team nun genauer untersuchen und dabei vor allem klären, ob die bisher beobachteten Unterschiede zwischen den Geschlechtern damit erklärt werden können.
Unabhängig davon, ob die Diät bei beiden Geschlechtern funktioniert, warnen die Experten vor extremen Diäten. Während die Ernährung üblicherweise 20 bis 35 Prozent Fett enthält, kommen Keto-Diäten auf bis zu 80 Prozent – wahrscheinlich eine zu hohe Menge, schreiben die Forscher.