ZOU
|
06.12.2023
Viele Mediziner gehen davon aus, dass Diäten bei Migräne hilfreich sind. Dafür spricht unter anderem, dass Menschen mit starkem Übergewicht häufiger Migräne haben. Medizinische Leitlinien empfehlen entsprechend zuckerarme, fettarme und ketogene Diäten als ergänzende Option zur Behandlung. Eine italienische Studie hat nun gezeigt, dass die ketogene Diät besser funktionieren könnte als andere Ernährungsweisen. Bei dieser Ernährungsweise wird weitgehend auf Kohlenhydrate verzichtet
75 Personen mit einem BMI über 27 kg/m², die 8 bis 14 Tage pro Monat von Migräne geplagt wurden, bekamen 24 Wochen lang entweder eine ausgewogene kalorienarme Diät oder zunächst für 8 Wochen eine ketogene Diät, gefolgt von einer ausgewogenen kalorienreduzierten Diät. Im Vergleich zu vorher gingen die Migränetage in der Gruppe mit ketogener Diät stärker zurück, und der Effekt blieb auch in den folgenden Wochen erhalten.
Die Teilnehmenden mit ketogener Ernährung hatten stärker abgenommen und konnten ihr Gewicht besser halten als diejenigen, die der ausgewogenen Diät folgten. Zudem gaben sie in einer Befragung eine höhere Lebensqualität an.
Die Forschenden gehen davon aus, dass eine ketogene Diät effektiv für die Vorbeugung von Migräne ist und halten es für sinnvoll, sie zusätzlich zu Medikamenten bei übergewichtigen Migräne-Patientinnen und Patienten zu empfehlen. Auch bei Personen, die schlecht auf die üblichen Behandlungen ansprechen, könnte eine ketogene Ernährung einen Versuch wert sein. Sie weisen aber darauf hin, dass der Effekt einer ketogenen Diät bei Migräne noch näher untersucht werden muss.
Quelle: DOI 10.1186/s12967-023-04561-1