31.07.2019
In vielen Ländern bekommen Eltern ihre ersten Kinder mittlerweile erst in einem späteren Alter. In einer niederländischen Studie wurde nun untersucht, ob das höhere Alter der Eltern mit Verhaltensproblemen bei Jugendlichen zwischen 10 und 12 Jahren einhergeht. Es zeigte sich, dass kein Grund zur Besorgnis besteht: Die Kinder zeigten tendenziell sogar weniger auffällige Verhaltensweisen.
Die Forscher untersuchten insbesondere Externalisierungsverhalten, also die Verlagerung von Gefühlen nach außen (etwa Aggression) und Internalisierungsverhalten wie Angstzustände oder Depressionen. Eltern und Lehrer berichteten seltener von externalisierenden Verhaltensproblemen bei Kindern, deren Eltern erst in reiferem Alter mit der Familiengründung begonnen hatten. Auch eine Berücksichtigung der wirtschaftlichen Lage der Familien änderte an dem Ergebnis nichts, sodass die Forscher annehmen, dass der günstige Einfluss des Alters der Eltern auf das Verhalten der Kinder nicht nur auf deren Einkommensniveau zurückzuführen ist. Ein Zusammenhang zwischen dem Alter der Eltern und Problemen des Internalisierungsverhaltens ihrer Kinder wurde nicht beobachtet.
„Es ist möglich, dass reifere Eltern seltener auffällige Kinder haben, weil sie über ein höheres Bildungsniveau verfügen“, erklärt Dorret Boomsma, Professor für biologische Psychologie und Verhaltensgenetik an der Vrije Universiteit Amsterdam. Studienautorin Dr. Marielle Zondervan-Zwijnenburg von Universität Utrecht folgert aus den Ergebnissen: „In Bezug auf Verhaltensprobleme haben wir keinen Grund gefunden, warum Eltern sich wegen ihres höheren Alters über schädliche Auswirkungen bei ihrem Kind Sorgen machen sollten.“
Für die Studie, die in der Fachzeitschrift Child Development erschien, analysierten die Forscher das Berhalten von 32.892 niederländischen Kindern im Alter von 10 bis 12 Jahren.
ZOU