02.04.2019
Kinder, die unter schwierigen Bedingungen leben, leiden häufiger an Magen-Darm-Beschwerden. Diese könnten sich langfristig auswirken, denn Forscher der Columbia Universität haben herausgefunden, dass eine veränderte Darmflora Auswirkungen auf das Gehirn und das Verhalten haben können, die später die psychische Gesundheit beeinträchtigen.
Die Forscher hatten 115 Kinder aus Waisenhäusern oder Pflegefamilien untersucht, die im Alter von etwa zwei Jahren vor einer Adoption unter schwierigen Bedingungen lebten. Häufiger als Kinder, die bei ihren Eltern aufwuchsen, litten sie an Bauchschmerzen, Verstopfung, Erbrechen und Übelkeit. Eine Analyse von Stuhlproben, Gehirnscans und dem Verhalten ergab, dass Kinder aus Waisenhäusern oder Pflegefamilien andere Bakterien in ihrem Darm beherbergten als Kinder, die von ihren Eltern aufgezogen wurden. Die Aktivität in Gehirnregionen, die zur Regulierung von Emotionen beitragen, stand mit bestimmten Bakterienarten im Zusammenhang.
„Ein häufiger Grund, warum Kinder in Arztpraxen kommen, ist Bauchweh“, sagte Nim Tottenham, Professor für Psychologie an der Columbia University. „Solche Symptome könnten für Kinderärzte eine rote Fahne für zukünftige emotionale Gesundheitsprobleme sein.“ Seit langem kennt man die starke Verbindung zwischen Bauch und Gehirn. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass bei bis zu der Hälfte der Erwachsenen mit Reizdarmsyndrom ein Trauma oder Missbrauch in der Vorgeschichte berichtet wurde, doppelt so häufig wie bei Patienten ohne Reizdarmsyndrom.
ZOU