07.02.2017
Kinder, deren Spielgefährten extrovertiert oder fleißig waren, wurden ihren Freunden mit der Zeit ähnlicher. Waren die Spielpartner jedoch eher ängstlich oder schnell frustriert, übernahmen Kinder diese speziellen Charaktereigenschaften nicht, so das Ergebnis der Studie, das online im Fachblatt Journal of Personality and Social Psychology veröffentlicht wurde. Die Forscher schließen daraus, dass Kinder offenbar einen größeren Einfluss aufeinander haben, als viele Menschen glauben. Für die Studie hatten Psychologen der Michigan State University zwei Vorschulklassen ein Jahr lang beobachtet und die Veränderung von Persönlichkeitsmerkmalen bei den Drei- und Vierjährigen analysiert.
„Unser Ergebnis, dass Charaktereigenschaften unter Kindern ansteckend sind, widerspricht gängigen Annahmen, nach denen die Persönlichkeit tief verwurzelt ist und nicht verändert werden kann“, sagt Studienautorin Jennifer Watling Neal. Das sei wichtig, denn manche Charaktereigenschaften könnten Kindern helfen, in ihrem Leben weiter zu kommen. So verbringen viele Eltern einen guten Teil ihrer Zeit damit, ihren Kindern beizubringen, Geduld zu haben, zuzuhören und nicht impulsiv zu sein, sagt Emily Durbin, Koautorin der Studie. Die Studie lege jedoch nahe, dass es weder die Eltern noch die Lehrer seien, die die Kinder dahingehend beeinflussen, sondern ihre Freunde.
HH