15.09.2015
Größere Portionen, Teller und Verpackungen verführen offenbar dazu, mehr zu essen und zu trinken als man sollte. Um Übergewicht in der Bevölkerung zu reduzieren, könnte es demnach helfen, dies alles zu verkleinern.
Studienteilnehmer haben durchweg mehr gegessen und getrunken, wenn sie ihre Mahlzeiten in Form von größeren Portionen, Verpackungen oder auf größerem Geschirr serviert bekamen. Dies berichten britische Forscher von der University of Cambridge im Fachblatt Cochrane Database of Systematic Reviews. Würden die Portionen schrumpfen, könnte dies die tägliche Menge an Kalorien in der britischen Bevölkerung um zwölf bis 16 Prozent reduzieren, so die Forscher. Dies entspräche umgerechnet einer Menge von bis zu 279 Kilokalorien pro Tag. Erwachsene US-Amerikaner könnten den Berechnungen zufolge sogar 22 bis 29 Prozent der täglichen Kalorien einsparen, was etwa 527 Kilokalorien entspricht. In die Arbeit der Forscher waren Ergebnisse aus 61 Studien mit insgesamt über 6.700 Teilnehmern eingeflossen.
Um dies umzusetzen, seien große Veränderungen notwendig, sagen die Autoren. Sie empfehlen, dass es zum Beispiel für energiereiche Nahrungsmittel und Getränke eine mengenmäßige Obergrenze geben sollte. Maxi-, Jumbo- oder XXL- Größen wären somit tabu. Auch die Größe von Geschirr, Besteck und Gläsern solle den Forschern zufolge geändert werden. Darüber hinaus könnten kleinere Portionen in kleineren Verpackungen prominenter platziert und für Verbraucher attraktiver gemacht werden. Im Moment sei es zu einfach und oft auch besser fürs Portemonnaie, mehr zu essen und zu trinken, sagt Ian Shemilt, einer der Autoren. Da die Studie nur über einen kurzen Zeitraum durchgeführt wurde, sei jedoch noch unklar, ob die Essgewohnheiten auch auf lange Sicht von geringeren Portionsgrößen profitierten.
HH