27.03.2014
Kinder unter zwei Jahren, die weniger lang schlafen als ihre Altersgenossen, verputzen täglich mehr Kalorien. Das muss zwar nicht zwingend zu späterem Übergewicht führen. Eltern von Kurzschläfern sollten dennoch wachsam sein, raten britische Forscher.
Die Wissenschaftler vom University College London konnten in einer Studie zeigen, dass bei Kleinkindern zwischen der täglichen Schlafdauer und der Energieaufnahme ein Zusammenhang besteht. Schliefen Kinder im Alter von 16 Monaten weniger als zehn Stunden pro Tag, aßen sie im Schnitt täglich 105 Kilokalorien mehr als Gleichaltrige, die mehr als 13 Stunden schliefen. Die Kalorienmenge stieg damit von rund 980 auf 1090 Kilokalorien an, was etwa einem Mehr von zehn Prozent entspreche, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift International Journal of Obesity. Der genaue Grund für den Zusammenhang sei noch unklar, so die Wissenschaftler. Die einfache Rechnung "wer länger wach ist, hat auch mehr Zeit zum Essen" machten sie jedoch nicht auf. Sie vermuten vielmehr, dass die Regulierung von Appetit-Hormonen durch kürzere Schlafmuster gestört wird.
In ihrer Studie hatten die Forscher Daten von über 1.300 britischen Familien gesammelt. Schlafgewohnheiten wurden bei Kleinkindern im Alter von 16 Monaten aufgenommen, die Ernährung im Alter von 21 Monaten. "Wir wissen, dass kürzerer Schlaf im frühen Lebensabschnitt die Gefahr erhöht, stark übergewichtig zu werden", erläutert Dr. Abi Fisher. "Deshalb wollten wir wissen, ob kürzerer Schlaf bei Kindern mit mehr verzehrten Kalorien einhergeht." Frühere Studien mit Erwachsenen und älteren Kindern hätten gezeigt, dass Menschen durch Schlafmangel mehr essen. Doch in ganz jungen Jahren seien es die Eltern, die entscheiden, wann ihre Kinder etwas zu sich nehmen. Deshalb hätte man nicht per se davon ausgehen können, dass sich bei Kleinkindern die gleichen Muster zeigen.
HH