25.11.2015
Hitze, Ozon, Infektionen: Die Folgen des Klimawandels werden künftig die Gesundheit der Bevölkerung beeinflussen. Das geht aus der sogenannten Vulnerabilitätsanalyse hervor – einer deutschlandweiten Studie, an der 16 Bundesbehörden u.a. das Umweltbundesamt, das Bundesumweltministerium und der Deutsche Wetterdienst beteiligt sind.
Im Vordergrund der Gesundheitsgefahren durch den Klimawandel steht die Hitzebelastung, unter der in erster Linie Säuglinge, Kleinkinder sowie alte und kranke Menschen leiden werden. Bis zum Jahr 2050 wird die Gefahr von Hitzewellen zunehmen – je nach Region unterschiedlich stark, sagt die Studie voraus. Das höchste Risiko bestünde beispielsweise in Ballungsgebieten in Ostdeutschland und im Rheintal. Hier könne bis zur Mitte des Jahrhunderts die Anzahl der heißen Tage pro Jahr auf 15 bis 25 Tage ansteigen. Heute gibt es 8 bis 12 solcher Tage mit einem Tagesmaximum der Lufttemperatur von mindestens 30 Grad Celsius. Durch den Anstieg der heißen Tage rechnen die Experten mit zusätzlichen Todesfällen, besonders in den Städten.
Zu den in der Studie untersuchten Gesundheitsgefahren zählen auch hohe Ozonkonzentrationen und die Übertragung von Krankheitserregern. Obwohl sich die Luftqualität insgesamt bessere, seien bei vermehrter Hitze in Kombination mit starker Sonneneinstrahlung höhere Ozonkonzentrationen zu erwarten – vor allem im Umland von Ballungsräumen. Ob sich die Übertragung von Krankheitserregern aufgrund des Klimawandels verändere, lasse sich hingegen kaum abschätzen. Laut der Studie bestehe die Gefahr, dass die Anzahl der Zecken durch klimabedingte Veränderung der Vegetation zunimmt. Dann ist mit mehr Fällen von FSME- oder Borreliose-Infektionen zu rechnen.
In einem Punkt geben die Experten Entwarnung: Eine Überlastung der Rettungsdienste, der Krankenhäuser und Ärzte erwarten sie nicht. Insgesamt gehen sie in naher Zukunft von einer mittleren Belastung der menschlichen Gesundheit gegenüber den klimatischen Veränderungen aus.
RF