28.05.2015
Für viele Tier-und Pflanzenarten könnte der Klimawandel fatale Folgen haben. Doch es gibt auch Gewinner, zum Beispiel die Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia). Einer europäischen Studie zufolge wird sich die aus Nordamerika eingewanderte Pflanze in Teilen Europas noch weiter verbreiten und Allergikern das Leben erschweren.
Die Konzentration von Ambrosia-Pollen in der Luft wird sich bis zum Jahr 2050 voraussichtlich vervierfachen. Zu diesem Ergebnis kommt ein europäisches Forscherteam, dass die Ausbreitung der Beifuß-Ambrosie in Europa unter Berücksichtigung des Klimawandels und der Landnutzung berechnet hat. Über ein Drittel des Pollen Anstiegs gehe auf das Konto der laufenden Verbreitung von Samen, unabhängig vom Klimawandel, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Nature Climate Change. Die restlichen zwei Drittel hängen den Wissenschaftlern zufolge jedoch mit Veränderungen von Klima und Landnutzung zusammen. Aus den Berechnungen geht hervor, dass durch diese Veränderungen in Nord- und Osteuropa mehr Regionen existieren werden, die sich für eine Besiedlung der wärmeliebenden Pflanzenart eignen – mit entsprechenden Folgen für die Pollen-Konzentrationen in der Luft.
Die Ergebnisse des Forscherteams unterstreichen die Notwendigkeit, problematische eingeschleppte Arten frühzeitig zu bekämpfen, heißt es in einer Mitteilung der Universität Wien. Seit dem 01. Januar 2015 sei eine neue Verordnung der EU in Kraft, deren Ziel es sei, durch Quarantänemaßnahmen und rasche Bekämpfung die weitere Ausbreitung problematischer Arten zu stoppen. Allerdings könne dies nur gelingen, wenn die dafür nötigen Maßnahmen rasch und ambitioniert umgesetzt würden. Im Fall der Beifußblättrigen Ambrosie seien die nötigen Schritte gut bekannt: die Verhinderung der Verschleppung von Samen mit Saatgut und Erdreich und die Bekämpfung vorhandener Vorkommen vor der Samenreife im Sommer. „Dies würde es Allergikern künftig wieder ermöglichen, freier durchzuatmen", so Franz Essl vom Bereich Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien, der an der Studie beteiligt gewesen war.
HH