13.02.2015
Die Verbreitung von gefährlichen Bakterien kann verhindert werden, wenn konsequent die Hände gewaschen werden. Das gilt insbesondere in Krankenhäusern. Manchen Händen setzt die Handhygiene allerdings übermäßig zu, wie britische Forscher jetzt nachgewiesen haben.
Sie deckten auf, dass durch die strikte Einhaltung der Handhygiene in britischen Kliniken bei Krankenhausmitarbeitern entzündliche Hauterkrankungen zugenommen haben. In der Fachzeitschrift British Journal of Dermatology berichten die Forscher, dass im Jahr 2012 4,5-mal mehr Klinikmitarbeiter wegen einer irritativen Kontaktdermatitis – einer Entzündung der Haut, die durch Kontakt mit äußeren Stoffen hervorgerufen wird – einen Hautarzt aufsuchten als noch 1996. Bei Menschen, die nicht in Krankenhäusern arbeiten, veränderte sich die Anzahl dagegen nicht oder ging sogar zurück. Die Forscher hatten eine Datenbank ausgewertet, in der britische Hautärzte Hautprobleme dokumentiert hatten, die durch unterschiedliche Arbeiten verursacht oder verschlimmert werden.
„Natürlich wollen wir nicht, dass die Menschen aufhören, sich die Hände zu waschen“, sagt Dr. Jill Stocks von der Universität Manchester. Es sei und bleibe eine effektive Maßnahme, um der Verbreitung gefährlicher Krankenhauskeime vorzubeugen. So seien Infektionen mit den Keimen MRSA (multiresistente Stapyholococcus aureus) oder Clostridium difficile seit dem Jahr 1999 zurückgegangen. Damals habe Großbritannien begonnen, verstärkt auf Kampagnen für mehr Handhygiene im Klinikalltag zu setzen. Werde dadurch jedoch die Haut der Hände so stark angegriffen, dass eine Entzündung entsteht, würden Klinikmitarbeiter das Händewaschen womöglich vermeiden, befürchten die Wissenschaftler. Daher müsse alles daran gesetzt werden, mildere Hygieneprodukte zu entwickeln und Wege zu finden, mit denen die entzündliche Hauterkrankung vermieden und behandelt werden kann.
HH