Apothekerin Ursula Kindl: Neulich beobachtete ich unsere Reinigungsfrau in der Apotheke, wie sie das Gesicht verzog, als sie ihre Hände gewaschen hat. Putzpersonal hat oft Probleme mit der Haut.
Zunächst dachte ich, dass sich unsere Reinigungsfrau verletzt hat. Aber es waren ihre geröteten Handflächen mit eingerissenen Hautstellen, die meinen Blick auf sich zogen. "Was haben Sie mit Ihren Händen gemacht?", wollte ich wissen. "So extrem ist es erst die letzten Tage", meinte sie.
Sehnsucht nach mehr Gefühl
"Wie kann das passieren, Sie tragen doch die Schutzhandschuhe, die ich Ihnen gegeben habe?", hakte ich nach. Sie errötete etwas. "Sie wissen doch, wie es ist. Immer das An- und Ausziehen, das nervt. Außerdem habe ich ohne Handschuhe ein besseres Gefühl beim Arbeiten.
Obwohl Schutzhandschuhe am besten vor Nässe und Schadstoffen schützen, mögen sie viele nicht. Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass man das falsche Modell wählt. Geeignete Arbeitshandschuhe sollten rutschfest sein und das Tastgefühl möglichst wenig behindern. Um die Akzeptanz beim Anwender zu erhöhen, müssen sie gut passen, aus angenehmem, möglichst geruchsarmen Material bestehen und bei bekannter Vorbelastung keine Allergien auslösen.
Handschuhe sind nicht gleich Handschuhe
"Ich kann doch die Einmalhandschuhe tragen, die sie zum Beispiel bei Blutuntersuchungen tragen. Die sind doch bestimmt besonders hautschonend." Das stimmt schon. Medizinische Einmalhandschuhe schützen zudem vor Krankheitserregern, aber nicht vor Putzmitteln. "Am besten vereinbaren Sie einen Termin bei einem Hautarzt. Er kann sich Ihre Hände genauer anschauen und entscheiden, ob eine Behandlung notwendig ist."
Nächtliches Verwöhnprogramm
Eine Woche später hatte die ärztliche Diagnose ergeben, dass die Haut zwar geschädigt war, aber noch kein Ekzem vorlag. Mit einer geeigneten Therapie sollte alles in einer Woche abgeheilt sein.