Dr. Karen Zoufal
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07.06.2021
Bei insulinpflichtigen Diabetikern, die auf eine kontinuierliche Glukosemessung umgestiegen sind, verbessert sich der Langzeit-Blutzuckerwert HbA1c und es kommt zu weniger Unterzuckerungen, die eine notärztliche Behandlung erforderlich machten. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie, die in der Fachzeitschrift „JAMA“ erschienen ist.
Bei Personen, die auf eine kontinuierliche Blutzuckermessung umgestiegen waren, verbesserte sich der durchschnittliche HbA1c von 8,17 auf 7,76 Prozent. In der Vergleichsgruppe, deren Teilnehmer ihren Blutzucker wie zuvor mehrmals täglich auf herkömmliche Weise durch einen am Finger gewonnenen Blutstropfen bestimmten, war er weniger stark von 8,28 auf 8,19 Prozent gesunken. Die Rate an Unterzuckerungen sank bei kontinuierlicher Messung von 5,1 auf 3,0 Prozent und stieg bei den herkömmlich messenden Diabetikern von 1,9 auf 2,3 Prozent.
„Die Verbesserung der Blutzuckerkontrolle war vergleichbar mit derjenigen, die ein Patient durch den Beginn der Behandlung mit einem Diabetes-Medikament erfahren kann“, sagte Dr. Andrew J. Karter von dem Gesundheitsunternehmen Kaiser Permanente Northern California. Die Studie umfasste 5.673 Patienten mit Typ-1-Diabetes und 36.080 Patienten mit Typ-2-Diabetes, die mit Insulin behandelt wurden und ihren Blutzucker selbst kontrollierten. Auf Empfehlung ihrer Ärzte hatten 3.462 Patienten mit Typ-1-Diabetes und 344 Patienten mit Typ-2-Diabetes damit begonnen, ihren Blutzucker kontinuierlich mit einem sogenannten CGM-System zu überwachen.
Bei der kontinuierlichen Blutzuckermessung erkennt ein dünner Metallsensor den Blutzuckerspiegel direkt unter der Haut. Er überträgt alle fünf Minuten Blutzuckerwerte an einen Empfänger oder ein Smartphone. Auf diese Weise lassen sich Schwankungen des Blutzuckerspiegels genauer erkennen als bei einzelnen, über den Tag verteilten Messungen.
Quelle: 10.1001/jama.2021.6530